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Alle Tiere vor Schlachtung

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Au - Die auf der Alpe Mittelargen in Au grassierende Euterinfektion entwickelt sich nun endgültig zur Tiertragödie.

Denn die von Amtstierarzt Dr. Norbert Greber schon gestern gegenüber den „VN“ geäußerte Befürchtung, dass alle 91 Kühe auf die Schlachtbank müssen, dürfte sich „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ bewahrheiten, wie LR Ing. Erich Schwärzler bestätigte. Die Milchqualität der restlichen Tiere habe sich bereits massiv verschlechtert. Dies wurde bei der Ziehung von Proben festgestellt. Laut Schwärzler handelt es sich dabei um ein sicheres Indiz für eine bereits stattgefundene Infektion.

Emotionale Belastung

Auf der Alpe selbst gleicht die Stimmung den Gewitterwolken, die gestern über Mittelargen aufzogen. Alpmeister Sefftone Schmid ist nicht nach Reden zumute. „Die Vorstellung, das gesamte Vieh zu verlieren, bedeutet eine enorme emotionale Belastung für die betroffenen Bauern“, sagt er bedrückt. Noch will er nicht glauben, dass heute oder morgen die Transporter kommen und alle Kühe abholen. Aber: „Wir sind in großer Sorge.“ Die vom Land zugesagte Entschädigung bedeute zwar eine Erleichterung für die Landwirte, doch Geld sei im Moment zweitrangig. Sefftone Schmid fehlen die Worte. Schließlich nur noch ein Satz: „Das zu erleben gönne ich niemandem.“ Schließlich sind da noch die Schweine und 120 Stück Jungvieh. Auch bei ihnen könnten die Bakterien, die jeder Behandlung erfolgreich trotzen, bereits gesundheitlichen Schaden angerichtet haben.

Gründliche Kontrollen

Deshalb sind heute die Schweine und in den nächsten Tagen die Jungtiere mit Proben dran. Zudem werden „aus Sicherheitsgründen“, so LR Schwärzler, auch die Tierbestände auf den umliegenden Alpen kontrolliert. „Wir müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen, um sicherzustellen, dass die Tiere gesund sind, wenn sie von der Alpe zurückkommen“, begründet Erich Schwärzler den zusätzlichen Aufwand. Würde die Infektion ins Tal verschleppt, könnte das verheerende Auswirkungen haben.

Alpe bleibt bestehen

Der Weiterbestand der Alpe Mittelargen ist indes nicht gefährdet. Nach Auskunft von Fachleuten genügt eine zwei- bis dreimalige gründliche Desinfektion aller Gebäude. Das Virus kann außerhalb des Tieres nämlich nicht überleben. Infizierte Tiere sind als Nutztiere jedoch nicht mehr brauchbar.

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