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Alkolenkerin ging auf Polizistin los

Feldkirch – Weil eine Bregenzer Alkolenkerin nach einem Unfall tätlich auf eine Polizistin losgegangen war, stand sie am Mittwoch vor Gericht – und muss nun zahlen.

Nach einem Schleuderunfall um fünf Uhr morgens attackierte die Lenkerin eine Beamtin. Aber auch der Exfreund der Alkolenkerin musste auf die Anklagebank. Er hatte den Unfall durch das plötzliche Ziehen der Handbremse nämlich verursacht. „Ich habe die Handbremse gezogen, weil sie so schnell gefahren ist“, rechtfertigt sich der Italiener. Er sei schon öfters mit seiner betrunkenen Freundin mitgefahren, da sei sie aber nie so gerast. An jenem frühen Junimorgen war die mit einem Promille Alkoholisierte mächtig in Fahrt. Sie stritt mit ihrem Freund und trat dabei immer stärker aufs Gas. Der Mann bekam Angst und zog die „Notbremse“. Daraufhin schleuderte der Pkw auf der L 190 in Dornbirn und wurde stark beschädigt. Die Lenkerin hatte ein paar Prellungen und ein „Veilchen“. Nach dem ersten Schock stieg die Fahrerin aus und ging auf den Südländer los.

Kurios

Durch den Notruf, ausgelöst von Anrainern, trat auch die Polizei auf den Plan. Zwei Polizeibeamte wollten den Unfall aufnehmen, doch ihnen bot sich ein kurioses Szenario. Eine Frau, die hysterisch schrie und auf den Beifahrer einschlug. Ein Beifahrer, der sich nicht wehrte und nach einem angeblich verschwundenen Hund aus dem Kofferraum suchte. Als sich die Lenkerin nicht beruhigte und stattdessen die Polizisten mit den Worten „Verpisst Euch!“ loswerden wollte, wurde es der Beamtin zu bunt. Da wurde sie von der Betrunkenen attackiert und von dieser in den Schwitzkasten genommen. Die beiden rangelten, die Alkolenkerin riss ihre Kontrahentin zu Boden.

Schwer verletzt

Die Beamtin schlug mit dem Hinterkopf auf dem Asphalt auf und die Angreiferin fiel auf sie drauf. Eine Gehirnerschütterung mit drei Wochen Krankenstand waren die Folge. Dafür muss die Bregenzerin 300 Euro Schmerzengeld zahlen. Im Prozess gab sich die Angeklagte frech: „Ich bin gar nicht am Steuer gesessen. Er fuhr.“ „Gut, wenn man in solch alkoholkontaminierter und aggressionsverdichteter Atmosphäre noch ein paar objektive Zeugen findet“, ist Staatsanwalt Manfred Bolter froh, dass wenigstens ein paar Anrainer sahen, was wirklich passierte. Die vorbestrafte Angeklagte, die in der Zelle randalierte, erhält wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, schwerer Körperverletzung und schwerer Sachbeschädigung 900 Euro Strafe. Ihr Exfreund bekommt wegen fahrlässiger Körperverletzung 240 Euro Geldstrafe auf Bewährung. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

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