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Alkohol und Gewalt im Fasching: "Jede Medaille hat Kehrseiten und Ränder"

Bei der Fasnachtszünften zeigt man sich sensibilisiert.
Bei der Fasnachtszünften zeigt man sich sensibilisiert. ©dpa, VOL.AT/Steurer
Das Publikum des Hochfaschings kritisiert Alkoholeskapaden und Gewalttaten rund um die Faschingsumzüge. Die Polizei sieht keine Zunahme, der Fasnachtsverband betont dementsprechende Anstrengungen.
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Kaum ist der Hochfasching mit Aschermittwoch zu Ende, ziehen die Vorarlberger Bilanz. Dies jedoch nicht immer positiv: In den sozialen Netzwerken ärgern sich gerade Besucher von Kinderfaschingsumzügen über Alkoholeskapaden und unangemessenem Verhalten von Teilnehmern am Rande der Umzüge. Hinzu kommen Beschwerden über die Zahl von Körperverletzungen und Auseinandersetzungen bei den Veranstaltungen.

Polizei wiegelt ab

Aus Sicht der Polizei war der heurige Fasching keine Besonderheit. “Die Zahl der Vorfälle bewegt sich auf dem Niveau der vergangenen Jahre”, erklärt Polizeisprecher Horst Spitzhofer gegenüber VOL.AT. Die Ursache für die Menge an Auseinandersetzungen sieht er vor allem bei zwei Faktoren: Die hohe Dichte an Veranstaltungen im Hochfasching und der häufige Konsum von Alkohol. Die Polizei erarbeite daher immer im Vorfeld gemeinsam mit den Ordnern vor Ort ein Sicherheitskonzept.

Fasnachtsverband und freie Gruppen

“Der Fasching hat wie eine Medaille auch eine Rückseite und Ränder”, betont der Präsident des Verbands Vorarlberger Fasnatszünfte (VVF) Michèl Stocklasa. Insgesamt sind 159 Vereine mit über 6000 Mitgliedern im Verband organisiert, daneben gibt es noch freie Gruppen und Verbände. Und wie bei jedem Ehrenamt sei es auch beim Fasching so, dass es unterschiedliche Einstellungen zur Fasnacht gibt. Ihm als Verbandspräsidenten sei es wichtig, dass die Veranstaltungen ordnungsgemäß und unfallfrei über die Bühne gehen, für seine Mitglieder könne er hier die Hand ins Feuer legen.

Fasnacht sei mehr als Alkohol

Grundsätzlich habe sich in den vergangenen Jahren viel getan, sei es im Bereich Umweltschutz oder eben Sicherheit. Man wisse aber natürlich um schwarze Schafe. Die Veranstalter von Umzügen hätten betreffende Gruppen auch schon von Veranstaltungen ausgeschlossen. Vor Ort reagiere man auch auf entsprechende Hinweise aus dem Publikum. Gerade aber bei großen Umzügen wie auch dem Nachtumzug im Schaaner Ried organisiere man im Vorfeld gemeinsam mit den Blaulichtorganisationen, was möglich ist. Gleichzeitig sei jedoch bei manchen die Hemmschwelle niedriger, appelliert Stocklasa an den Hausverstand und die persönliche Einstellung.

Keine Rückkehr zur Tagesordnung

Die Fasnacht sei jedoch mehr als nur saisonale Heiterkeit, betont der VVF-Präsident. In Nachbesprechungen werden auch solche Vorfälle und der Umgang damit behandelt. Man dürfe sich jedoch nicht der Illusion hingeben, dass man gerade bei großen Umzügen mit freien Gruppen 100 Prozent Sicherheit erreichen könne. Man werde zwar nicht zur Tagesordnung zurückkehren, insgesamt hätten die Fasnachtzünfte die Situation jedoch gut im Griff.

(Red.)

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