Ein Kommentar von Christiane Eckert/VOL.AT
Sie sind alle drei unbescholten, haben einen Beruf, keine Vorstrafen und sind sozial integriert. An diesem Abend gab es keinen Streit, die drei kannten weder Polizeibeamte noch den Mann, dessen Personalien aufgenommen wurden. „Das war sicher nicht so schlau von mir“, das ist das Einzige, was der Hauptangreifer zu sagen hat. Keine Entschuldigung gegenüber der verletzten Polizistin, kein freiwilliges Bezahlen von Schmerzengeld. Man mischte sich einfach in eine Situation ein, die einen nichts anging, einen nicht betraf, von der man nicht einmal wusste, was überhaupt los war. Es wird geschlagen, getreten, und … man weiß fast nichts mehr, denn man war ja betrunken.
Viel Glück
Die zierliche Beamtin hatte Glück, dass sie in einem Blumenbeet landete, wo der Untergrund relativ weich war. Wäre sie mit der Wirbelsäule auf die Gehsteigkante gefallen, hätte sie querschnittgelähmt sein können. Es ist verwunderlich, dass in einer Zeit, in der Leistungsdruck und Stress herrschen, so viele Leute speziell an Wochenenden regelrecht Ausschau nach Problemen halten. In fast allen Schlägereien, die am Landesgericht verhandelt werden, weiß keiner der Beteiligten mehr, was genau Anlass war. Zurück bleiben gebrochene Nasen, Kiefer, ausgeschlagene Zähne und schlimmere Verletzungen. Und mitten drin die Polizei.
Teuer und aufwendig
Allein diese Verhandlung blockierte über fünf Stunden lang sechs Beamte. Sie waren als Zeugen geladen. Richterin, Staatsanwältin, Verteidiger, Opferanwalt, – eine Menge Zeit und Geld, die durch diese sinnlose Aktion vergeudet wurden. Die Verfahrenskosten bezahlt der Verurteilte, dennoch stellt sich die Frage, ob es nicht für alle Beteiligten sinnvollere Beschäftigungen gäbe.
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