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Alitalia verlor im Mai drei Mio. Euro pro Tag

Die italienische Fluggesellschaft Alitalia hat im Mai Verluste in Höhe von fast drei Mio. Euro täglich gemeldet. Auf 86 Mio. Euro kletterten die Verluste der noch staatlichen Fluglinie im Mai insgesamt.

Die Bank Intesa-SanPaolo, die von der Regierung Berlusconi mit der Privatisierung der Alitalia beauftragt worden ist, will noch diese Woche ihren Rettungsplan für die marode Airline vorstellen.

Die Streichung von mehr als 4.000 Stellen gilt als unabwendbar, um den Zusammenbruch der Fluggesellschaft zu vermeiden, verlautet aus Intesa-Kreisen. Der Plan der Bank sieht einen kompletten Rückzug des Finanzministeriums als Aktionär vor. Damit wurden die Spekulationen über eine gesteuerte Insolvenz von Alitalia dementiert.

Alitalia soll in einem ersten Schritt in eine neu gegründete Gesellschaft mit der privaten Fluglinie Air One einfließen. Vorgesehen ist eine Rekapitalisierung, die die Suche nach einem internationalen Partner erleichtern soll. Entweder würden nun neue Aktionäre gefunden oder es müsse Insolvenz erklärt werden, heißt es im Plan.

Die Fluglinie hat im vergangenen Jahr 495 Mio. Euro Verluste verzeichnet, und dieses Finanzloch könnte bis Jahresende auf eine Milliarde Euro anwachsen. Innerhalb weniger Tage will Intesa-SanPaolo mitteilen, ob es eine Perspektive auf Sanierung von Alitalia gebe oder nicht, sagt Alitalia-Chef Aristide Police. “Wir stehen vor einer letzten Chance, die wir nicht vergeben dürfen”, meinte Police.

Die Gewerkschaften befürchten einen massiven Jobabbau und stehen mit der Regierung wieder auf Kriegsfuß. Man könne nicht ein Drittel der Alitalia-Jobs streichen, protestierten die Arbeitnehmerorganisationen. In den vergangenen Jahren seien bereits Tausende Arbeitsplätze geopfert worden.

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