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Algerien: 100 Marokkaner freigelassen

Auf Vermittlung der Europäischen Union hat die Westsahara-Rebellengruppe Polisario einhundert Marokkaner freigelassen, die sie teilweise bis zu 20 Jahren in ihrer Gewalt hatte.

Der irische Menschenrechtsminister Tom Kitt sagte am Montag in Dublin, er habe Rebellenvertreter bei Gesprächen in Dublin gebeten, auch die letzten 514 marokkanischen Gefangenen aus dem im algerischen Tindouf gelegenen Polisario-Flüchtlingslager zu entlassen. Deren fortdauernde Gefangenschaft stehe einer Aussöhnung mit Marokko im Wege.

Die Polisario bezeichnete die Freilassung in einer an das Büro der Nachrichtenagentur AFP in Rabat gerichteten Erklärung als „humanitäre Geste“. Sie sei damit einer Bitte Irlands gefolgt, das derzeit den EU-Ratsvorsitz innehat. Auch die frühere Kolonialmacht Spanien habe auf eine Freilassung gedrängt.

Die Polisario kämpft für die Unabhängigkeit der Westsahara von Marokko. Marokko hatte das rohstoffreiche Gebiet nach Abzug der spanischen Kolonialmacht 1975 annektiert, worauf die Polisario mit algerischer Unterstützung einen bewaffneten Aufstand begann und einseitig die Unabhängigkeit der Westsahara erklärte. Seit einem 1991 geschlossenen Waffenstillstand bemüht sich die UNO um eine friedliche Lösung des Konflikts. Nach UNO-Angaben harren in der südwestalgerischen Wüste um Tindouf seit einem Vierteljahrhundert rund 160.000 Flüchtlinge aus, die auf ihre Heimkehr hoffen.

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