Album von Dennis Wilson wiederveröffentlicht

Fans mussten lange auf die Wiederveröffentlichung auf CD warten: Mit der nun bei Sony BMG erschienen Legacy-Edition der Platte liegt sie erstmals in digitaler Version auf Disc vor. Und das mit einer Unmenge an Bonustracks.

Der Schlagzeuger hatte schon 1970 Pläne für ein Solo-Werk angekündigt und auch Songs dafür geschrieben. Tourneen und Sessions mit der Gruppe verzögerten die Arbeit an dem Projekt unter eigenem Namen. Dann war die Zeit reif: Dennis Wilson saß bei den Aufnahmen zu “Pacific Ocean Blue” nicht nur am Schlagzeug, sondern spielte auch andere Instrumente wie Piano und Keyboards. Seine Stimme mag an Exzessen etwas gelitten haben, aber die Vocals sind trotzdem perfekt.

Zu den Liedern: Die Single “River Song”, ein kommerzieller Flop, wurde auch von den Beach Boys aufgenommen, bleibt aber in der auf “Pacific Ocean Blue” vertretenen Version unerreicht. Auch das Titelstück war eigentlich für die Gruppe gedacht – ohne je auf einer offizielle Beach-Boys-Platte zu erscheinen. Sehr gelungene Beiträge sind außerdem “Dreamer” und “Farewell My Friend”, ein musikalisches Tribut an einen verstorbenen Freund des Drummers. Sechs Jahre später war Dennis Wilson selbst tot.

Die Deluxe-Fassung bietet das Originalalbum, einige Bonustracks sowie 16 Tracks von den Sessions zu einer weiteren, lange Zeit verschollen gewesenen und nie fertiggestellten Platte. Diese Arbeit, “Bambu” betitelt, existierte bisher nur in unterschiedlichen Versionen als Bootlegs. Dennis war damals bei den Beach Boys aus- und wieder eingestiegen. Daher vollendete er sein zweites Solo-Projekt nie, sondern nahm einige der Kompositionen zur Band mit.

Ein Booklet mit ausführlichem Text rundet die “Beinahe-Werkschau” ab. Für eine echte Dennis-Wilson-Anthology fehlen bloß seine (wenigen) Singles, die vor 1977 herausgekommen sind. Trotzdem ist die Legacy-Ausgabe – mit schöner Verpackung zum Aufklappen – ein Fest für Fans und Neuentdecker. Dennis Wilson, der fünfmal heiratete und sechs Kinder hinterließ, ertrank Ende Dezember 1983 in Los Angeles.

Dennis Wilson – Farewell: