Damit würdigen VN-Herausgeber, VN-Redaktion und Russ-Preisträger das berufliche und vielfältige ehrenamtliche Engagement des anerkannten Psychiaters. Albert Lingg hat sich unter anderem um die Öffnung der Psychiatrie und die Integration von psychisch kranken Menschen mit Behinderung verdient gemacht. Außerdem setzte und setzt sich der bekennende Rolling-Stones-Fan mit viel Engagement für die Enttabuisierung von psychischen und demenziellen Erkrankungen ein. Die Verleihung der Auszeichnung findet am 1. September auf der Werkstattbühne im Festspielhaus statt.
Dank für treue Begleiter
Irgendwie kann es Albert Lingg noch immer nicht so recht glauben, dass ausgerechnet er der 47. Russ-Preis-Träger werden soll. Zu selbstverständlich erscheint ihm das, was er während seiner ärztlichen Tätigkeit und darüber hinaus leistete. Dass er den Preis nach einem kurzen Moment der Überraschung doch angenommen hat, will er auch als Dank an jene verstanden wissen, die ihn über die Jahrzehnte unterstützt und in schwierigen Zeiten, die es ebenfalls gab, zu ihm gestanden sind. „Ich war nie allein in dem, was ich tat“, berichtet Albert Lingg dankbar von familiärem Rückhalt, großartigen Ausbildnern und sehr treuen Mitarbeitern in der damaligen Valduna. Mit gerade einmal 32 Jahren übernahm er die Langzeitpsychiatrie mit 283 Plätzen. Urlaube verbrachte Albert Lingg damit, sich in ausländischen Kliniken über andere Möglichkeiten der Unterbringung von psychisch kranken Menschen mit Behinderung zu informieren. Er schmiedete Pläne und fand Partner, wie etwa die Lebenshilfe. 2014 ging er als längst dienender Chefarzt in Pension. Der Psychiatrie attestiert er große Fortschritte. „Leider fehlt es an Nachwuchs“, bedauert Lingg, der, müsste er sich heute entscheiden, die gleiche Wahl treffen würde.
Zur Person
Albert Lingg
Geboren: 1. Oktober 1949 in Au/Bregenzerwald
Wohnort: Lustenau Familie: verheiratet, 5 Kinder, 7 Enkel
Laufbahn: Medizinstudium in Innsbruck und Wien, Ausbildungen in der Schweiz und Deutschland, von 1981 bis 2014 Leiter der Psychiatrie II und langjähriger Chefarzt im LKH Rankweil; Buchautor, medizinisch-wissenschaftlicher Leiter der Psychiatrischen Gesundheits- und Krankenpflegeschule Rankweil, ehrenamtliche Mitarbeit in verschiedenen Organisationen, seit Sommer 2014 in Pension
Dr.-Toni-Russ-Preis
Der Dr.-Toni-Russ-Preis wird zusammen mit dem Dr.-Toni-Russ-Ring seit 1970 durch eine Jury, bestehend aus Herausgeber, Redaktion der VN und Preisträgern, an Vorarlberger Persönlichkeiten verliehen, die durch Privatinitiativen dem Land und seinen Menschen wertvolle Dienste leisten und geleistet haben. In die Reihe der Preisträger gehören u. a. der Gründer der SOS-Kinderdörfer, Hermann Gmeiner, und Bischof Erwin Kräutler. Dieser Preis wird im Gedenken an den ehemaligen Herausgeber und Chefredakteur der VN, Dr. Toni Russ, vergeben. Russ starb am 2. September 1969 im Alter von 55 Jahren.
(VN)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.