Als großer Favorit gilt AK-Präsident Hubert Hämmerle, der mit seiner Christgewerkschafter-Liste (ÖAAB/FCG) die absolute Mehrheit hält. Vizepräsidentin Manuela Auer (Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter – FSG) will die “Absolute” von ÖAAB/FCG brechen.
In Vorarlberg sind von 28. Jänner bis 7. Februar rund 134.000 Personen wahlberechtigt, die Briefwahl – entsprechende Unterlagen wurden an 76.000 AK-Mitglieder verschickt – hat bereits vor Tagen begonnen. In der AK-Vollversammlung sind 70 Sitze zu vergeben. Nach der Wahl wird die Vollversammlung in ihrer konstituierenden Sitzung den Präsidenten, die Vizepräsidenten, den Vorstand und den Kontrollausschuss aus ihren Reihen bestimmen.
Aus der Pole-Position startet die ÖAAB/FCG-Fraktion rund um ihren Spitzenkandidaten Hämmerle, der seit 2006 AK-Präsident ist. Bei der Wahl 2014 erreichten ÖAAB/FCG einen Stimmenanteil von 51,7 Prozent und 37 Mandate, Herausforderer FSG – auch damals mit Spitzenkandidatin Auer – lag bei 26,9 Prozent und 19 Mandaten. Für beide Fraktionen bedeutete dies einen leichten Verlust gegenüber 2009, sie blieben aber mit großem Abstand die zwei maßgeblichen Kräfte in der Vorarlberger Arbeiterkammer.
Freiheitliche Arbeitnehmer mit neuem Spitzenkandidat
Als drittstärkste Fraktion etablierten sich 2014 die Freiheitlichen Arbeitnehmer (FA) mit 8,31 Prozent Stimmenanteil und sechs Mandaten. Neuer Spitzenkandidat der FA ist Michael Koschat, nachdem vor fünf Jahren noch Melina Kloiber die FA-Fraktion angeführt hatte. Keine Veränderungen bei den Spitzenkandidaten gab es bei der grün-nahen Liste “Gemeinsam” (Sadettin Demir) und der migrantisch geprägten “Neue Bewegung für die Zukunft” (NBZ – Adnan Dincer). “Gemeinsam” schaffte 2014 6,7 Prozent (vier Mandate), die NBZ 5,5 Prozent (vier Mandate).
Den Einzug in die AK-Vollversammlung verpasst hat 2014 der “Gewerkschaftliche Linksblock” (GLB) mit 0,9 Prozent Stimmenanteil. Spitzenkandidat Andreas Spechtenhauser versucht es erneut. Zum ersten Mal tritt heuer die Liste “Heimat aller Kulturen” als Abspaltung der NBZ mit Volkan Meral an der Spitze an. Die Wahlbeteiligung lag 2014 bei 36,4 Prozent nach 41,7 Prozent im Jahr 2009. Dieses Mal hofft die AK zumindest auf 35 Prozent.
Auer will absolute Mehrheit von Hämmerle brechen
“Wir haben in den letzten fünf Jahren viele innovative Projekte für Vorarlbergs Arbeitnehmer auf den Weg gebracht und die AK Vorarlberg zu einem modernen Dienstleister umgebaut und weiterentwickelt”, betonte AK-Präsident Hämmerle beim Wahlkampfauftakt seiner Fraktion. Natürlich wolle man die Wahl gewinnen, “ebenso wichtig ist uns aber die weiterhin gute Zusammenarbeit mit allen Fraktionen in der AK-Vollversammlung”, so Hämmerle.
Auer hingegen sah beim Wahlkampfauftakt der FSG die Chance, die absolute Mehrheit der ÖAAB/FCG-Liste zu brechen, “noch nie so groß wie jetzt”. Die schwarzen Gewerkschafter würden zwar die eigene Partei in der Bundesregierung kritisieren, unterstützten sie aber weiterhin. “Wir, die FSG-Vorarlberg, kämpfen mit aller Kraft für die Rechte der Arbeitnehmer in diesem Land und wehren uns gegen die arbeitnehmerfeindliche Politik der Bundesregierung”, betonte sie.
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