AK und Bauernvertreter orten "viele gemeinsame Interessen"

Moosbrugger hatte Anderl auf den Spanblocherhof - ein Milchviehbetrieb mit 27 Milchkühen - nach Zöbern in die Bucklige Welt (Bezirk Neunkirchen) eingeladen. In der Öffentlichkeit nehme man "meistens die Gegensätze" zwischen Arbeiter- und Landwirtschaftskammer wahr, sagte Moosbrugger am Dienstagvormittag. Landwirtschaft und Arbeitnehmer würden aber eine "Vielzahl von Interessen" verbinden. Der Landwirtschaftskammer-Chef verwies auf die Versorgungssicherheit mit hochwertigen Lebensmitteln und Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Bereichen der Landwirtschaft. Wenn man Lebensmittelqualität, Versorgungssicherheit und Arbeitsplätze im Blick habe, dann könne "es nicht immer um den billigsten Preis" gehen. Die Landwirtschaftsvertreter sehen sich auch durch einen aktuelle Lebensmittel-Branchenuntersuchung der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) bestätigt, wonach es bei Bauern und Supermärkten in Zeiten der Rekordinflation im langjährigen Vergleich keinen auffälligen Anstieg der Gewinnmargen gegeben habe.
Auch die AK-Präsidentin verwies auf die vielen Arbeitsplätze in Österreich, die an der Landwirtschaft hängen, etwa im Bereich Verarbeitung, Transport und Handel. Außerdem würden "die heimischen Bäuerinnen und Bauern auch für eine attraktive Landschaft und Lebensqualität im ländlichen Raum sorgen" und Österreichs landwirtschaftliche Betriebe seien "auch jung und weiblich". Für Anderl gibt es "ganz viele Vorzeigebetriebe" in der heimischen Landwirtschaft, wenn es aber zu Ausbeutung kommt, "muss man hinschauen". Den Arbeiterkammer-Lebensmittelpreismonitor verteidigte die AK-Chefin. Neben dem Preis werde auch die Qualität, Inhaltsstoffe und Verpackungsgröße berücksichtigt. "Diese Vergleiche werden bleiben."
Die Sozialpartner wollten bei ihrem Pressegespräch "das Verbindende vor das Trennende stellen". "Die Leistungen der Bäuerinnen und Bauern müssen allen Menschen in Österreich noch stärker bewusst gemacht werden", so der Landwirtschaftskammer-Chef. "Die guten Gespräche heute werden sicherlich dazu beitragen, im Rahmen der Sozialpartnerschaft und im direkten Dialog gemeinsam gute Perspektiven für Bäuerinnen und Bauern, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Österreichs Zukunft generell zu schaffen", sagte die AK-Chefin. Anderl und Moosbrugger verwiesen auch auf die Notwendigkeit, Österreichs Böden als Lebensgrundlage vor der zunehmenden Versiegelung zu schützen. Auch gelte es, zusammen etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen und das Potenzial der Land- und Forstwirtschaft dabei verstärkt zu nützen.
(APA)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.