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Agrarminister entscheiden über Chlorhühner - Klare Ablehnung erwartet

Die EU-Agrarminister müssen bei ihrem Treffen am Donnerstag in Brüssel über einen Plan der EU-Kommission zur Zulassung bestimmter chlorhältiger Substanzen zur Behandlung von Hühnerfleisch entschieden. Diplomaten gehen davon aus, dass die Minister den Antrag klar abschmettern werden.

Die EU-Kommission könnte zwar einen neuen Anlauf nehmen, für abschätzbare Zeit sollte das Thema damit geklärt sein, sagte ein Diplomat am Mittwoch in Brüssel.

Schon im zuständigen Ausschuss haben sich Anfang Juni 26 der 27 EU-Staaten dagegen ausgesprochen, Großbritannien hat sich der Stimme enthalten. Auch das EU-Parlament hat sich entschieden gegen Pläne der Europäischen Kommission gewandt.

In Europa darf Geflügel nur mit Wasser behandlet werden. Außerdem gelten eine Reihe von Hygiene- und Sicherheitsvorschriften für die Produktion und Schlachtung. In den USA sind dagegen Chlorlösungen zur Abtötung gefährlicher Keime zugelassen. In der Konsequenz bedeutet das, dass auch kein entsprechend behandeltes Hühnerfleisch aus den USA in die EU eingeführt werden darf.

Die Regierung von US-Präsident George W. Bush hatte wiederholt gefordert, das Einfuhrverbot aufzuheben. Die USA reklamieren Einnahmeverluste von mehr als 100 Mio. Euro für ihre Geflügelwirtschaft. Die EU-Maßnahme halten sie für wissenschaftlich ungerechtfertigt und deshalb diskriminierend. Auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit vertritt die Ansicht ist, dass für die Verbraucher keine Gefahr bestehe. Kritiker befürchten dagegen eine Zunahme von Resistenzen und negative Auswirkungen auf die Umwelt.

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