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Afrika: Schuldenerlass international begrüßt

Internationale Hilfsorganisationen haben den von den Finanzministern der acht führenden Industriestaaten beschlossenen Schuldenerlass für die ärmsten Länder der Welt begrüßt.

Die afrikanischen Staaten könnten damit jährlich 1,5 Milliarden Dollar sparen, hieß es. Allerdings brauchten mindestens 62 Länder einen vollständigen Schuldenerlass, um bis 2015 Armut, Hunger und Krankheiten zu halbieren.

Die Einigung bedeute „eine Menge Hoffnung“, sagte der Leiter der Zentralbank von Tansania, Daudi Balali. Der ugandische Informationsminister James Nsaba Buturo sprach von großartigen Neuigkeiten. Ein Sprecher des südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki betonte, es sei dennoch ein weiter Weg, um die Finanzsituation der afrikanischen Länder zu verbessern.

Der britische Finanzminister Gordon Brown erklärte am Samstag in London, 18 Länder würden auf einen Schlag von 40 Milliarden Dollar Schulden befreit. Weitere 20 Staaten könnten ebenfalls profitieren, wenn sie die notwendigen Kriterien erfüllten. Brown sprach von einem „neuen Abkommen zwischen den Reichen und den Armen auf der Welt“.

Von der Übereinkunft der Finanzminister der G-8-Staaten profitieren unter anderen die afrikanischen Länder Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Ghana und Mali, außerdem die lateinamerikanischen Staaten Bolivien und Guyana. Weitere 20 Länder könnten in das Programm der „Heavily Indebted Poor Countries Initiative“ (HIPC- Initiative) einbezogen werden, wenn sie die Korruption bekämpfen und gute Regierungsarbeit leisten. Allein die Staaten südlich der Sahara schulden den internationalen Geberorganisationen rund 68 Milliarden Dollar.

Laut Brown könnten insgesamt Schulden in Höhe von 55 Milliarden Dollar erlassen werden. Die bereits jetzt begünstigten Länder müssten das gesparte Geld in die Gesundheitsversorgung, Bildung und den Ausbau der Infrastruktur investieren.

Welche Länder profitieren vom Schuldenerlass

Nach dem Beschluss der sieben führenden Industriestaaten und Russlands (G-8) werden einigen der ärmsten Ländern der Welt ihre Schulden erlassen. Im folgenden eine Liste der Länder, die von dem Beschluss profitieren:

18 Länder haben sich bereits für die Initiative qualifiziert. Ihnen werden sofort 40 Milliarden Dollar (33 Milliarden Euro) erlassen. Das sind Benin, Bolivien, Burkina Faso, Äthiopien, Ghana, Guyana, Honduras, Mali, Madagaskar, Mauretanien, Mosambik, Nicaragua, Niger, Ruanda, Senegal, Tansania, Uganda und Sambia.

Neun weitere Länder werden sich wahrscheinlich bald qualifizieren: Kamerun, Tschad, die Demokratische Republik Kongo, Gambia, Guinea, Guinea-Bissau, Malawi, Sao Tome und Sierra Leone.

Elf weitere Länder gehören der Initiative an und könnten sich in der Zukunft qualifizieren. Das sind Burundi, die Zentralafrikanische Republik, die Komoren, die Republik Kongo, Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste), Laos, Liberia, Myanmar (Burma), Somalia, der Sudan und Togo.

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