Wahlergebnisse werden erst Mitte Oktober erwartet. Die Wahl war von Gewalt in weiten Teilen des Landes überschattet worden. Insgesamt kamen sieben Menschen ums Leben.
Am Sonntag wurden insgesamt mehr als zwei Dutzend Anschläge der Taliban im Süden und Osten des Landes verzeichnet. Kurz nach Öffnung der Wahllokale schlugen in ein Lagerhaus der Vereinten Nationen in Kabul zwei Raketen ein, dabei wurde ein afghanischer UNO-Mitarbeiter verletzt. In Khost wurden bei einem Gefecht zwischen mutmaßlichen Taliban-Kämpfern und Sicherheitskräften drei Angreifer und zwei Polizisten getötet.
In der östlichen Provinz Nangahar wurde das Haus eines Parlamentskandidaten von einer Granate getroffen, fünf Mitglieder seiner Familie wurden dabei nach Behördenangaben verletzt. In der südlichen Provinz Helmand wurde bei einem Angriff auf ein Wahllokal ein Angreifer erschossen. Bei einer Bombenexplosion im Süden Afghanistans starb ein französischer Soldat.
Im Osten des Landes schlug ein Selbstmordattentat auf ein Wahlbüro fehl. Dabei wurden zwei Männer verwundet, als die an ihrem Körper befestigten Sprengsätze vorzeitig explodierten, teilte das Innenministerium mit.
Für die Parlamentswahl hatten sich 12,4 Millionen Stimmberechtigte registrieren lassen. Um die 249 Parlamentssitze bewerben sich rund 2.760 Kandidaten. Neben der Abgeordnetenkammer der Nationalversammlung, genannt Wolesi Jirga (Haus des Volkes), werden auch 34 Provinzräte gewählt.
Präsident Karzai sprach von einem historischen Schritt. Es ist der Tag der Selbstbestimmung für das afghanische Volk. Nach 30 Jahren Krieg, Interventionen, Besetzung und Elend bewegt sich Afghanistan heute vorwärts.
Die Wahlbeteiligung war nach Angaben ausländischer Beobachter geringer als bei der Präsidentenwahl. In einigen Orten kamen es zu Unregelmäßigkeiten. Rund hunderttausend afghanische Sicherheitskräfte und zehntausende internationale Soldaten waren im Einsatz.
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