Affäre um Vinicius: Valencia bestraft, Rote Karte aufgehoben

Der Verband begründet den Entscheid durch einen "falschen Sachverhalt". Konkret geht es um die vom VAR vorgelegten Bilder nach einer Rudelbildung, in deren Folge der 22-Jährige des Feldes verwiesen wurde. Dabei seien dem Schiedsrichter entscheidende Szenen vorenthalten worden, was zu einer falschen Entscheidung geführt habe. Der Verband suspendierte nun den dafür zuständigen Videoschiedsrichter. Vinicius war dadurch beim 2:1-Heimerfolg gegen Rayo Vallecano am Mittwochabend spielberechtigt, wurde allerdings aufgrund einer leichten Knieblessur nicht eingesetzt und verfolgte das Geschehen als Beobachter von der Tribüne aus.
Rund um die Partie gab es zahlreiche Solidaritätsbekundungen mit dem Brasilianer. Seine Mitspieler trugen beim Gang aus der Kabine alle das Shirt mit der Nummer 20. Wie auch in den anderen Partien in der spanischen Liga zeigten die Teams gemeinsam ein Plakat, auf dem Fußball ohne Rassismus gefordert wurde. In Reals Fankurve hing zudem ein großes Transparent, auf dem stand: "Wir alle sind Vinicius, genug ist genug ("Vinicius somos todos, basta ya").
Bereits zuvor hatte sich LaLiga-Chef Javier Tebas dafür entschuldigt, Vinicius Junior via Twitter nach dessen Rassismus-Aussage über die spanische Liga kritisiert zu haben. "Es war ein Fehler von mir, die Art und Weise, der Zeitpunkt, dafür muss ich mich entschuldigen", verlautete Tebas. Er habe Vinicius Junior mit seinen Worten nicht bewusst angreifen wollen.
Gegen Valencia wurde außerdem eine Geldstrafe von 45.000 Euro verhängt. Der Club kann innerhalb von zehn Tagen dagegen Berufung einlegen, was er auch tun wird. Valencia nannte die Sanktionen "unfair", sie würden Fans betreffen, die nicht in diesen "schändlichen Vorfall" verwickelt seien.
In Spanien waren am Dienstag insgesamt sieben Personen festgenommen worden, denen in zwei verschiedenen Fällen ein Hassverbrechen zur Last gelegt wird. Amtlichen Angaben zufolge waren darunter drei Personen, die in dem Verdacht stehen, am Sonntag im Spiel der "Königlichen" in Valencia Vinicius rassistisch beleidigt zu haben. Nach einem Verhör wurden sie unter Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt.
Unterdessen haben im Zusammenhang mit den jüngsten rassistischen Anfeindungen gegen den Brasilianer Dutzende Menschen vor dem spanischen Konsulat in São Paulo demonstriert. Teilnehmer der Demonstration in der brasilianischen Millionenmetropole riefen "LaLiga racista" und forderten Aktionen der spanischen Regierung, wie die Zeitung "Folha de S. Paulo" berichtete. Auf Schildern war "Vinicius Jr. wir sind mit Dir" und "Das ist nicht Fußball, das ist Rassismus" zu lesen.
In Brasilien forderten einige Medienkommentatoren und Politiker, der brasilianische Fußballverband (CBF) solle Pläne ad acta legen, im Juni ein Testspiel gegen ein noch nicht feststehendes afrikanisches Auswahlteam in Spanien zu veranstalten.
(APA/dpa)
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