Als Sofortmaßnahme wurde ein Paket definiert, das sicher stellen soll, dass in Vorarlberg erste wichtige Verbesserungsschritte gesetzt werden. „Wir möchten damit ein klares Signal an unsere Ärztinnen und Ärzte senden. Wir hoffen, damit weitere Abwanderungen zu vermeiden und neue Ärzte rekrutieren zu können“, sagen LSth Mag. Markus Wallner und KHBG-Geschäftsführer Dr. Gerald Fleisch. Ärztesprecher Dr. Burkhard Walla dazu: „Ein positives Signal. Die Verantwortlichen haben reagiert.“
Folgende Maßnahmen in der Gesamthöhe von rund € 3 Mio. wurden zwischen Land, KHBG und Ärztekammer vereinbart:
1. Erhöhung der monatlichen Zulagen für ärztliche Mitarbeiter als erster Vorgriff auf die Gehaltsreform.
2. Erhöhung der Abgeltung für Überstunden, die über die bestehende Überstundenpauschale hinausgehen (rückwirkend ab 1.1.2011).
3. Verbesserungen für TurnusärztInnen:
– Einführung der Überstundenpauschale von 20% des Grundgehalts für alle 110 Turnusärzte.
– Erhöhung der Fortbildungstage um zwei Tage pro Jahr (d.h. in den drei Ausbildungsjahren insgesamt 6 Fortbildungstage zusätzlich zu den bisherigen 5 Tagen, macht insgesamt 11 Tage).
4. Einführung eines modernen Karrieremodells für leitende Ärzte: Ab 1.1.2012 erhalten so genannte KaderärztInnen – damit sind leitende OberärztInnen („Primar-Stellvertreter“) und OberärztInnen mit Bereichsleitung gemeint – eine Leistungszulage in der Höhe von 1.200 bzw. 700 Euro brutto monatlich. Derartige Modelle sind in weiten Teilen Deutschlands und der Schweiz bereits erfolgreich umgesetzt. In den LKHs profitieren künftig rund 90 FachärztInnen (von insgesamt ca. 300 FachärztInnen) von dieser Maßnahme.
Arbeiten zu umfassender Gehaltsreform gestartet
Die genannten Maßnahmen erfolgen parallel zu den bereits aufgenommenen Arbeiten zu einer umfassenden Gehaltsreform für sämtliche Dienstnehmer der Landeskrankenanstalten. Mit den jetzt zugestandenen Maßnahmen wollte man einen Teil der Gehaltsreform bereits vorwegnehmen und der lange gestellten Forderung der Ärzte, die Zulagen einzurechnen, entgegenkommen. Dafür fehlen derzeit die gesetzlichen Grundlagen. In Abstimmung mit den Arbeiten zur Gehaltsreform soll die Möglichkeit einer Einrechnung möglichst rasch geschaffen werden.
Der Sprecher der Spitalsärzte in der Vorarlberger Ärztekammer Dr. Burkard Walla sieht das Maßnahmenpaket als wichtigen Schritt in die richtige Richtung und Ausdruck dafür, dass die Verantwortlichen den Ernst der Lage erkannt haben. „Wir freuen uns darüber, dass wir einen gemeinsamen Weg eingeschlagen haben, und anerkennen, dass die Verantwortlichen die Situation möglichst rasch verbessern wollen und damit auf die berechtigten Forderungen der Spitalsärzte reagieren“, so Walla.
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