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Abzocke mit falschen Schecks

Es ist meistens die gleiche Masche, doch sie funktioniert auf vielerlei Art - immer wieder fallen Opfer darauf herein. Dreiste Betrüger geben sich als Kaufinteressierte aus.

In der Folge bestellen sie Waren und zahlen mit gefälschten Schecks – und die Betrogenen bleiben auf ihrem Schaden sitzen. „Auch ich wäre beinahe darauf hereingefallen, doch dann kam mir die Sache seltsam vor und ich habe nachgeforscht“, berichtet der Software-Händler Walter Rhomberg aus Bregenz im „VN“-Gespräch. Er möchte nun potenzielle Opfer warnen. Misstrauisch

Ein Mann, der sich Eric Berthaud nennt, meldet sich vor einigen Tagen bei Rhomberg und ordert Software für 286.000 Euro im Namen einer französischen Firma. „Die Firma gibt es wirklich und an der Sache war auch nichts Außergewöhnliches, derartige Bestellungen haben wir öfter, die Sache war absolut professionell eingefädelt“, schildert Rhomberg. Doch nach einigen Telefonaten und Mails wird der Unternehmer misstrauisch, der Besteller wirkt merkwürdig, spricht mit afrikanischem Akzent. „Ich habe dann bei der Firma angerufen, die zuständige Dame vom Einkauf wusste nichts von einer derartigen Bestellung.“

Schecks unsicher

Trotzdem gibt sich Rhomberg gegenüber dem Besteller ahnungslos, leitet die Sache ans Landeskriminalamt weiter. Der Betrüger, der vom Ausland aus agiert, will inzwischen den Handel unter Dach und Fach bringen, ruft immer wieder bei Rhomberg an. Schließlich trifft der Scheck bei Rhombergs Bank ein. „Ich habe der Bank gesagt, dass der Scheck falsch sein muss und es sich um Betrüger handelt, doch die Bank hielt ihn für echt und hat die Summe gutgeschrieben“, so Walter Rhomberg.

Die betroffene Bank begründet das gegenüber den „VN“ mit generellen Problemen bei Scheckzahlungen, man könne nicht überprüfen, ob ein Scheck echt sei oder nicht, verlasse sich auf die Unterschrift. Schließlich kenne man den Aussteller nicht persönlich und nur augenscheinliche Fälschungen könnten erkannt werden. Walter Rhomberg hatte jedoch mehrfach auf die augenscheinliche Betrügerei hingewiesen. Bei der Bank heißt es: „Scheckzahlungen sind generell unsicher, weil sie im Zweifel platzen können, man sollte das nur bei langfristigen Geschäftsbeziehungen akzeptieren.“

Mittlerweile wurde das Geld auf Walter Rhombergs Konto storniert. „Wäre ich nicht so misstrauisch gewesen, säße ich jetzt auf einem Schaden von fast 300.000 Euro“, so der Unternehmer.

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