Die Hochrechnung ergab, dass in der Region pro Jahr 436 Kilogramm Cannabis, mehr als 26 Kilogramm Kokain und 1,8 Kilogramm Amphetamin konsumiert werden.
Vergleichbar mit Innsbruck und München
Haller wies darauf hin, dass das in der Region pro Jahr Ausgaben zwischen zehn und 30 Mio. Euro für illegales Suchtgift bedeute. Im Vergleich mit den Regionen in der benachbarten Schweiz seien die Konsummengen aber deutlich niedriger und etwa vergleichbar mit jenen in Innsbruck und München, so der zuständige Landesrat Christian Bernhard (ÖVP).
Fünf Prozent sind suchtkrank
Dem Bericht zufolge sind in Vorarlberg – ohne das Rauchen – etwa fünf Prozent der Bevölkerung von einer substanzgebundenen Sucht abhängig, davon entfallen drei Prozent auf den Alkohol, 1,2 Prozent auf Medikamente und etwa ein Prozent auf die illegalen Drogen.
Der Anteil der Raucher liegt unter den Erwachsenen bei 35 Prozent. 2017 wurden in Vorarlberg sechs drogenbezogene Todesfälle registriert, weniger als 2016 (11) und 2015 (15). Laut Haller handelte es sich dabei hauptsächlich um “alt gewordene Drogensüchtige” über 50 Jahre, die schon jahrelang abhängig waren.
Drogentote
O-Töne zum Suchtbericht 2018:
Bernhard Amamm: “Vorarlberg ist ein Suchtland”
Bernhard Amman von der Drogenberatungsstelle “Ex und Hopp” zum Drogenkonsum in Vorarlberg:
Nimmt die Kokainszene in Vorarlberg zu? Wird mehr konsumiert?
Amann: Auf jeden Fall, dass ist gar keine Frage. Alle Suchtmittel (auch Amphetamine) nehmen in Vorarlberg zu. Vorarlberg ist ein Suchtland. Auf die Anzahl der Drogenkonsumenten gerechnet ist Vorarlberg die Nummer eins in Österreich. Wien kann man nicht zählen, weil da viele von anderen Bundesländern in die Statistik hineinkommen. Aber die meisten können mit ihrem Drogenkonum umgehen. Für den Großteil ist es Konsum statt Sucht. Die einen konsumieren Alkohol nach der Arbeit und andere halt Cannabis oder anderen Sachen.
Welche Gesellschaftsschichten konsumieren am ehemesten Kokain?
Amann: Ich kenne Firmenabteilungen, bei denen fast jeder konsumiert. Also es betrifft eher die Mittel- und Oberschicht. Die haben nämlich einen hohen Leistungsanspruch und nehmen daher Koks um die Leistung zu steigern und auch zur Selbstmedikation. Bei denen ist es keine Sucht sondern Konsum. Ganz enorm ist der Konsum von Koks in der Gastronomie der Wintersportszene. Die haben lange Arbeitstage und nehmen es, um ihre Leistung erbringen zu können.
Wie kommen diese Personen zu ihren Drogen?
Amann: Die haben zumeist direkte Connections. Sie kaufen nicht von der Straße und sind vorsichtiger. Daher sind sie auch schwieriger zu verfolgen. Teilweise haben sie über Connections direkten Kontakt in Anbauländer und schalten damit Zwischenhändler aus.
Wird das Darknet zum zunehmenden Problem?
Amann: Das Darknet ist eine andere Geschichte. Klar wird es zum zunehmenden Problem. Allerdings bewegen sich da andere Konsumenten. Da wird eher experimentiert, auch weil es gefährlicher ist. Im Darknet geht es für Anbieter eher um Gewinnmaximierung. Es ist unkontrollierbarer und das ist das große Problem dabei.
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