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Abschluß der Restaurierungsarbeiten an St.Martin

Am Sonntag, 25. Juli findet eine kleine Feier zum Abschluß der Restaurierung statt.
Am Sonntag, 25. Juli findet eine kleine Feier zum Abschluß der Restaurierung statt. ©Laurence Feider/Stadtmuseum
Die vier letzten Dinge

Das Monumentalbild “Die vier letzten Dinge” erstrahlt in neuem Glanz.

Dornbirn. Seit Mai dominierte das große Baugerüst an der Pfarrkirche St. Martin das Erscheinungsbild des Dornbirner Marktplatzes. Dahinter arbeiteten sechs Restauratoren bei jeder Witterung an der Wiederherstellung des Originalszustandes des 23 Meter langen und 6 Meter hohen Monumentalbildes “Die vier letzten Dinge” an der Fassade der Stadtpfarrkirche. Während dieser Zeit wurde das Bild mit einer aufwendigen Technik händisch gereinigt, anschließend neu verkittet und fixiert und mit feinsten Retouchen finalisiert. Pro Quadratmeter Bildfläche waren bis zur Fertigstellung rund 18 bis 20 Stunden Restaurierungsaufwand notwendig.

Das Bild hat eine lange Geschichte und geht ursprünglich auf den Vorschlag vom 15. Juli 1922 des damaligen Dornbirner Bürgermeisters Engelbert Luger zurück, ein Kriegerdenkmal für die Dornbirner Gefallenen und Vermißten des Weltkrieges zu errichten. Als zentraler Platz wurde die Pfarrkirche St. Martin am “Hauptplatz” ausgewählt und für die Ausführung ein Plan vom Feldkircher Künstler Josef Huber , “Huber=Feldkirch” wie er sich mit Künstlernamen nannte, aus dem Jahr 1895 berücksichtigt. Huber plante damals schon eine monumentale Komposition zu den ” Vier letzten Dingen”. Das in nur wenigen Monaten gefertigte Bild stellt Tod, Himmel, Gericht und Hölle dar und nimmt durch die Einbeziehung der dargestellten Soldaten und Regimentsfahnen speziellen Bezug auf den Ersten Weltkrieg. Eingeweiht wurde das Kriegerdenkmal am Ostermontag 1924 unter großer Beteiligung der Dornbirner Bevölkerung. Das Denkmal war in erster Linie ein Zeugnis der Verherrlichung von Krieg und Soldatentum und zeigte als wesentlichen Bestandteil die Inschrift “Mein ist die Vergeltung” über dem Hauptportal. Dieser Schriftzug wurde bereits 1961 im Zuge von Restaurierungs- und Umbauarbeiten entfernt.

Laut dem zuständigen Chefrestaurator Claudio Bizarri, handelt es sich bei dem Bild um ein äußerst hochwertiges Seccogemälde das in seiner Dimension in ganz Österreich einzigartig ist. Durch die in “secco” Ausführung, bei der den Farbpigmenten ein eigenes Bindemittel beigemischt wird, war das Bild Klimaschwankungen, Alterung und Zerstörung besonders ausgesetzt. Das ursprüngliche Bindemittel hatte sich im Laufe der Jahre fast vollständig “aufgelöst” und das Bild war mit zahlreichen Rissen beschädigt.

Derzeit werden noch allerletzte Feinarbeiten ausgeführt, bevor das frisch restaurierte Monumentalbild am kommenden Sonntag, 25. Juli im Anschluß an das Hochamt um 10 Uhr im Rahmen einer kleinen Feier erstmals wieder in seiner alten Pracht zu bewundern sein wird.

Ausführliche Informationen zum Gemälde findet man in der, von Stadtmuseumsdirektor Hanno Platzgummer eigens eingerichteten, virtuellen Ausstellung “Die vier letzten Dinge” unter www.stadtmuseum.dornbirn.at

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