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Abschied von Kardinal König

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Von Freitag 9 Uhr bis Samstag 11 Uhr wird die sterbliche Hülle des verstorbenen Wiener Erzbischofs im Stephansdom aufgebahrt - am Samstagnachmittag wird der "Wiener Oberhirte" in der Bischofsgruft beigesetzt.    -> Kondolenzbuch

Im Wiener Stephansdom beginnen am Freitag Vormittag die Abschiedsfeierlichkeiten für Kardinal Franz König. Der verstorbene Wiener Erzbischof wird in einem offenen Sarg aufgebahrt. Von heute 9 Uhr Früh bis Samstag, 11 Uhr, auch während der Nacht, besteht die Gelegenheit, vom einstigen Wiener Oberhirten Abschied zu nehmen.


Auch orthodoxe Kirche nimmt Abschied

Samstag Nachmittag wird die sterbliche Hülle des Kardinals nach einem Trauergottesdienst in der Bischofsgruft unter dem Dom beigesetzt. Freitag Nachmittag, um 16.30 Uhr, findet ein kurzes orthodoxes Totengedenken am Sarg Königs statt. Es ist das erste Mal, dass für einen katholischen Bischof ein orthodoxes Totengedenken gehalten wird. Die Totenwache halten tagsüber Abordnungen von Pfarren aus allen Teilen der Erzdiözese Wien, in der Nacht Abordnungen von verschiedenen katholischen Gemeinschaften.

Im Dom liegen Kondolenzbücher auf. Mehr als 800 Personen aus aller Welt haben bereits von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, ihrer Trauer um Kardinal Franz König im Online-Kondolenzbuch der Erzdiözese Wien Ausdruck zu verleihen.


Bis zu 15.000 Trauernde erwartet

„Schlicht, so weit es die Umstände erlauben“ soll nach dessen eigenem Wunsch das Begräbnis von Kardinal Franz König am Samstag ausfallen. Nach Angaben der Wiener Erzdiözese haben sich „unzählige ausländische Gäste“ zu den Trauerfeierlichkeiten im Stephansdom angemeldet, darunter auch Kardinal Josef Ratzinger als Vertreter des Papstes. Aus Österreich kommen unter anderem Bundespräsident Thomas Klestil, fast die gesamte Bundesregierung und die Spitzen der Oppositionsparteien. Der ORF wird das Begräbnis live übertragen.

Im Stephansdom selbst ist dabei Platz für 5.000 Trauergäste, allerdings sind 4.000 Plätze bereits vergeben. Wer im Stephansdom nicht mehr unterkommt, kann die Trauerfeier auf einer Videowand am Stephansplatz mitverfolgen. Seitens der Erzdiözese wird mit bis zu 15.000 Teilnehmern gerechnet.


Letzter Weg über den Stephansplatz

Die Predigt hält der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, zu Beginn verliest Ratzinger eine Botschaft des Papstes. Neben Bundespräsident Klestil werden auch der griechisch-orthodoxe Metropolit Michael Staikos und der Wiener Judaist Jacob Allerhand das Wort ergreifen. Im Anschluss an den Gottesdienst wird der Sarg mit Königs Leichnam über den Stephansplatz zur Beisetzung in der Bischofsgruft unter dem Dom gebracht, um den Gläubigen ein letztes Mal die Möglichkeit zur Verabschiedung zu geben.

Ob man angesichts des Aufwandes und der großen Teilnehmerzahl noch von einer „schlichten“ Beerdigung sprechen kann? Erich Leitenberger, Pressereferent von Kardinal Christoph Schönborn, bejaht. Auf ein prunkvolles Requiem werde beim Trauergottesdienst bewusst verzichtet, betont Leitenberger. Außerdem habe König selbst den Wunsch nach einem „schlichten“ Begräbnis „mit einer gewissen Selbstironie“ abgeschwächt („so weit die Umstände es erlauben“), „weil ihm klar war, dass das nicht so leicht sein wird. Natürlich sind das Interesse und die Zuneigung der Leute groß.“

Bilder:

  • Aufbahrung im Stephansdom Diashow
  • Kardinal König zu Lebzeiten Diashow
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  • Online Kondolenzbuch
  • Meldung seines Todes
  • Redaktion: Birgit Stadtthaler

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