Abschied vom "Lehrlingspapst"

Für eine im Land wohl einzigartige Karriere, die mit der MaschinenbaulehrebeiMaxHermanninHard begann und in der Ernennung zum „Regierungsbeauftragten für Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung“ gipfelte, setzte es gestern sozusagen den Schlussakkord. Beschlägehersteller Blum verabschiedete Technikchef Egon Blum in die wohl verdiente Pension.

Zu Beginn des Festakts im Pfarrzentrum Höchst blendete ein Film zurück auf fast genau 35 „Blum-Jahre“ von Egon Blum. Der war 1970 von der „Starrag“ Rorschach zu einer – mit 260 Beschäftigten und 115 Mill. S Umsatz – noch überschaubaren Firma Blum gewechselt, die freilich am Beginn einer ebenfalls beispiellosen Expansion stand, der Egon Blum auf vielfache Weise auch seinen Stempel aufdrücken sollte. Firmenchef Dipl.-Ing. Herbert Blum in seiner Laudatio: „Aus dem damals von Egon in Angriff genommenen Werkzeugbau entwickelte sich unter seiner Führung das Ressort ,Technik, das einschließlich Qualitätsmanagement und Lehrausbildung heute 675 Mitarbeiter zählt. ISO-Zertifizierung, Einführung modernster Technologien, vor allem das weit über die Grenzen hinaus beachtete duale Blum-Ausbildungssystem, das heute eine maßgebliche Strategie-Komponente für das langfristige Bestehen der ganzen Unternehmensgruppe verkörpert, sind Egons unermüdlichem Engagement zu verdanken.“ Ein markantes Schlaglicht auf den Menschen Egon Blum wirft wohl auch dieser Dank des Laudators: „Da hast, auch wenn Pubertät und andere Faktoren die Ausbildungsjahre für manchen Jugendlichen zum unüberwindbaren Hindernis zu machen schienen, nicht einen dieser vielen fallen gelassen – du hast sie wieder aufgerichtet, ins Boot zurückgeholt.“

„Blum-Globe“ verliehen

Egon Blum, dessen Energie auch noch überbetriebliches Engagement (in der V.E.M., den HTLs, im Hochschulrat Buchs, als Regierungsbeauftragter) ermöglichte, für das er denn auch mit hochkarätigen Ehrenzeichen, Preisen und Titeln geadelt wurde, erhielt zum Abschied nicht nur den „Blum-Globe“ der Firma für außergewöhnliche Leistungen, sondern auch noch eine „Millionen-Show“ der Abteilungsleiter dargeboten.

ÖGB-Vizepräsident Rudolf Nürnberger kündigte überdies an, dass die Verdienste von Egon Blum auch durch die Stiftung eines „Egon-Blum-Lehrlingspreises“, der alle zwei Jahre vergeben wird, gewürdigt werden sollen.