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Abschied aus Dornbirn

Die 13. Weltgymnaestrada gehört der Vergangenheit an. Mit einer stimmungsvollen Gala wurde Abschied aus dem schönen "Ländle" genommen.

Locker und leger verlief die Schlussfeier vor 25.000 Besuchern und Teilnehmern im Stadion Birkenwiese in Dornbirn. 4000 Teilnehmer erleichterten dem dankbaren Publikum die wehmütige Trennung von sieben Tagen mit sportlichen, tänzerischen und organisatorischen Höhepunkten.

30 Grad am Schlusstag

Fünf Tage Regen und Hitze bis zu 30 Grad an den beiden letzten Tagen konnten der Freude und Ausgelassenheit nichts anhaben. Die Regie für den Ausklang der Weltgymnaestrada, die vor fünf Jahren an Dornbirn vergeben wurde, hätte geschickter nicht ausfallen können. Teilnehmer aus allen fünf Kontinenten wetteiferten in Großgruppen mit plakativen Performances um die Gunst der Besucher, die sich auf den mobilen Zusatztribünen kühle Luft zufächerten.

Holland turnte in Trainingsanzügen. Südafrika, eine der positivsten Erscheinungen des größten Turnfestes der Welt, übte sich in faszinierenden Stammestänzen. Effektvoll tanzten Australien und Japan, ehe Dänemark – ebenfalls schon in Trainingsanzügen – seine kunstturnerischen Qualitäten einmal mehr zur Geltung brachte.

Die Anspannung fiel ab

Die Spannung fiel endlich ab, als Tschechien lockere und lustige Tänze mit Bierkisten zum Besten gab. Vor lauter Freude hätte einer ihrer älteren Semester beinahe den Abgang verpasst, weil er im Übermut noch einen Kopfstand auf dem weiten Rasen zelebrierte.

Dann liefen erstmals bei einer Gymnaestrada die Nord-, Mittel- und Südamerikaner in einer gemeinsamen Demonstration auf, die bestens vorbereitet war. Den vorläufigen Abschluss der Großgruppenaufführungen bildete Deutschland mit einer eindrucksvollen, farblichen Vorstellung der fünf Kontinente.

„Intensive Begleitung“

Die mit 20 Minuten Dauer insgesamt kurz gehaltenen Ansprachen gipfelten in dem Ausspruch von Dr. Bruno Grandi, dem Präsidenten des Weltturnverbandes (FIG): „Dankeschön euch allen! Dankeschön Österreich! Dankeschön Dornbirn!“

Zuvor brachte Präsidentin Marie-Louise eine humorvolle Note ins Stadion, indem sie die vorherrschende Witterung während der Gymnaestrada mit folgenden Worten umschrieb: „Das Element Wasser hat uns einige Zeit intensiv begleitet!“, womit sie auf die glanzvolle Eröffnung mit den vier Elementen Wasser, Luft, Erde und Feuer anspielte.

Ihr und Geschäftsführer Erwin Reis wie auch dem gesamten OK-Team drückte Landeshauptmann Herbert Sausgruber im Namen sämtlicher Teilnehmer den Dank für ihre großartige organisatorische Leistung aus, worauf lang anhaltender Applaus aus dem weiten Stadion-Oval aufbrandete und die Gäste auf der Haupttribüne sich von ihren Sitzen erhoben. Applaus gab es auch für die Passage mit dem Dank an 4000 freiwillige Helfer und die Formulierung: „Ich hoffe, dass es Ihnen bei uns sehr gut gefallen hat.“

Begeistert akklamiert wurde auch das Einziehen der Fahnen und die Übergabe der FIG-Fahne seitens des FIG-Komitees an Lausanne, wo vom 10. bis 16. Juli 2011 die nächste Weltgymnaestrada stattfindet. Eingeholt wurde auch die österreichische Fahne unter Vorantritt von Christian Katzelberger, dem Präsidenten des Österreichischen Fachverbandes für Turnen (ÖFT).

Ernst Mathis an der Spitze

Weiters schritten Mitglieder des Dornbirner Organisationskomitees mit der Dornbirner Gymnaestrada-Fahne mit dem Kennzeichen der Spirale über den Rasen. Ehrenpräsident und ÖTV-Ehrenmitglied Ernst Mathis und seiner Tochter Karin Engstler blieb es vorbehalten, die Leaderposition einzunnehmen. Mathis hatte seit 1995 den Impuls für die Gymnaestrada-Bewerbung gegeben. Den Ausklang besorgten die Schweizer Turner mit einer Parade von 1100 Turnern im Ausblick auf Lausanne. 175 Jahre Schweizer Turnverband wurde auf Transparenten mitgetragen. Den Ausklang hatten unsere westlichen Nachbarn bekanntlich in der Arena von Alberschwende am Donnerstag festlich begangen.

Souvenirjäger nicht mehr zu bremsen

Schon vor der Schlussfeier wurde in den Schulquartieren und den Hallen ordentlich abgeräumt. Die Teilnehmer rissen Transparente mit der Erinnerung an Dornbirn an sich und schnitten sie teilweise sogar aus. „Macht nichts!“, meinte ein OK-Mitglied, „dann müssen wir die Transparente wenigstens nicht mehr einrollen!“

Die Hälfte der Geräte schon verkauft

500 bis 600 Geräte waren von den verschiedensten Sportartikelproduzenten für die Gymnaestrada zur Verfügung gestellt worden. Nun werden sie günstig meist an Turnvereine weitergegeben. Der Preisnachlass bewegt sich um die 20 Prozent. Die Hälfte der Geräte hat schon einen neuen Besitzer gefunden. Sie werden am Montag mit Lkw-Zügen zugestellt.

Ohne Ende: „Danke, danke, danke“

Beim Empfang des Weltturnverbandes am Freitagabend in Halle 7 bediente sich Weltturnverbands-Präsident Dr. Bruno Grandi aus Oberitalien seines in Dornbirn gelernten Lieblingswortes. Seine Rede zierte er immer wieder und ohne Unterlass mit dem einfachen, aber bedeutungsvollen Ausdruck: „Danke!“

400 leere Gläser am Ende des Empfangs

Der FIG-Empfang in Halle 7 brachte die Delegierten der FIG, die Organisatoren und unsere Volksvertreter einander noch näher. 400 Gläser wurden geleert. Am anderen Morgen zierten sie den Hallenboden. Josef Madlener und Werner Stiebinger waren sich nicht zu schade, die Überreste zu verräumen.

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