Was Edris in Afghanistan erlebte, ist für viele unvorstellbar. Nach dem Tod seines Vaters wechselte die Familie mehrmals ihren Wohnsitz. Die Taliban spürte sie immer wieder auf. Edris selbst wurde von ihnen verprügelt und mit einem Messer attackiert. So entschloss sich Edris, Afghanistan zu verlassen und seine Suche nach einem sicheren Land begann.
“Acht Stunden paddelten wir, bis wir die Küste erreicht hatten”
Auf seiner Flucht lebte Edris in verschiedenen Ländern. In Österreich hatte er das erste Mal wieder das Gefühl, in Sicherheit zu sein. So suchte der junge Mann um Asyl an. Schnell gliederte sich der Afghane in die Gesellschaft ein. Er lernte Deutsch, arbeitete freiwillig für den Samariterbund und als Security. Im Herbst 2016 begann Edris sogar eine Lehre als Koch. Doch nicht nur das, durch seine Beziehung zu der Vorarlbergerin Hannah pflegt er zahlreiche soziale Kontakte und hat sich super integriert.
“Durch sie habe ich alles was ich brauche”
In Hannah hat Edris den Halt gefunden, welcher er nach seiner Flucht so dringend suchte. Auch Hannahs Familie nahm den jungen Mann auf und er ist mittlerweile ein anerkanntes Familienmitglied. Edris freut sich bereits jetzt schon auf seinen nächsten Besuch in Vorarlberg. Denn er hat sich nicht nur in die 28-Jährige Hannah verliebt, sondern auch ins Ländle. Doch dann kam vor wenigen Wochen der Schock. Edris bekam einen negativen Asylbescheid, was für Beide unfassbar war.
“Der Beamte hörte Edris einfach nicht zu”
Der Negativbescheid war für die Beiden ein großer Rückschlag. Doch was für das Paar wirklich unfassbar ist, ist die Begründung: “Es bestehen keine besonderen sozialen Kontakte, die Sie an Österreich bänden. Es kann keine Integrationsfestigung festgestellt werden. Sie besuchen in Österreich keine Kurse und sind nicht in Vereinen aktiv oder gehen einer Arbeit nach.” Das widerspricht jedoch genau den Beweismitteln, welche sich lediglich wenige Absätze davor im Asylbescheid angeführt sind.
“Kämpfen um gemeinsame Zukunft”
Durch die Veröffentlichung ihrer Geschichte bekommen die Beiden nicht nur positive Rückmeldungen. Dabei geht es dem Paar nicht um die Frage, ob Flüchtlinge nach Österreich kommen sollen oder nicht. Es geht ihnen allein darum, wie Menschen in Österreich behandelt werden. Für sie ist es unfassbar, dass ein Beamter bei einem Interview, welches über das weitere Leben eines Menschen entscheidet, offensichtlich nicht zuhört. Doch nicht nur das, das Bundesministerium für Fremdenwesen und Asyl legt stattdessen der Vorarlbergerin nahe, sich in Afghanistan niederzulassen. Mit ihrem Gang an die Öffentlichkeit hoffen Hannah und Edris auf Gerechtigkeit und eine gemeinsame Zukunft in Österreich.
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