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Abkühlung in heißen Nächten

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Temperaturen über 30 Grad bereits in der Früh, und auch am Abend gibt es kaum Abkühlung: Kein Wunder, dass viele Menschen in den herrschenden schwülwarmen Nächten schlecht schlafen. Doch es gibt Abhilfe!

Am allerwichtigsten ist es, die Schlafräume abzudunkeln, Fenster und Türen zuzumachen, um die Morgenkühle zu konservieren, sagt Dr. Felix Wantke, Facharzt für Lungenheilkunde im Wilhelminenspital Wien und im dortigen Schlaflabor tätig, im APA-Gespräch. Am besten wäre es, die Fenster mit Außenrollläden abzudunkeln. Bei Vorhängen oder Innenjalousien wird die Wärme erst dann abgeschirmt, wenn sie bereits im Raum ist. Überhaupt günstig ist es, wenn das Schlafzimmer im Norden liegt, um den Sonnenstrahlen entgehen zu können.

Nützlich seien auch Klimaanlagen oder mobile Klimageräte geeignet, um den Raum abzukühlen, meint Wantke. Doch sei der Energieaufwand sehr groß. Eine Alternative wäre etwa, eine so genannte Verdunstungskälte zu erzeugen. Das heißt, einige Handtücher mit kaltem Wasser befeuchten und im Schlafzimmer aufhängen. „Das ist jedoch nicht ideal in bereits dunstigen Nächten“, erklärt Wantke.

Ventilatoren würden zwar für eine gute Durchlüftung sorgen, doch sei Vorsicht geboten in Sachen Zugluft. Steifer Nacken und entzündete Schleimhäute sind die Folgen, so der Mediziner. Besser als Standgeräte seien Deckenventilatoren.

Um den Körper abzukühlen empfiehlt der Facharzt leichte Nachtbekleidung und lediglich ein Leintuch zum Zudecken. Vor dem Schlafengehen sorgt eine lauwarme Dusche auch für Abkühlung. Ganz kaltes Wasser ist nicht zu empfehlen: Zuerst ist der Effekt vielleicht angenehm, aber das kühle Nass regt die Durchblutung an und der Körper wird wieder warm.

Schwere Kost und der Genuss von übermäßigem Alkohol lassen die Menschen auch nicht zur Ruhe kommen. Besser sind laut Wantke leichte Speisen wie Fisch, Salat, Weißbrot, leichte Weißweine. Aber auch Bier sei wegen seines geringen Alkoholgehalts nicht schlecht. Ein Problem sei aber, dass die Menschen – weil es so lange hell ist – eher später essen würden, und genau das fördere nicht gerade den Schlaf, meint der Experte.

Trotz Einschlafschwierigkeiten gibt es keinen Grund, zu Schlaftabletten zu greifen. Diese sollten nur bei krankheitsbedingten Schlafstörungen genommen werden. Die bessere Lösung sei Baldrian als pflanzliches Präparat.

Warum manche Menschen bei Hitze zwar normal schlafen, aber in der Früh dennoch völlig geschlaucht sind, liegt an dem leichten Schlaf bei heißen Temperaturen. „Durch die Hitze ist der Schlaf nicht so tief wie sonst“, erklärt Wantke. Man wälze sich herum und wache immer wieder auf, es entsteht eine so genannte Schlaffragmentation. Das sei als ob alle paar Stunden der Wecker piept. „Aber man bekommt die Störung nicht mit und glaubt durchzuschlafen.“ Dazu komme, dass bei offenen Fenstern der Lärmpegel im Schlafzimmer wesentlich höher ist.

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