Zivil-Invalidenverband) zusammengetan und führten ihren Mitschülern vor, wie ein Leben mit Handicap aussehen kann. Vom Vorarlberger Blinden- und Sehbehindertenverband war eine Abordnung in die Schule gekommen, um zu demonstrieren, was es heißt, nicht sehen zu können. Die Schüler der HAK/HAS Lustenau ließen sich mit großem Interesse über ein Leben mit Behinderung informieren.
Das Verständnis schärfen
Projektmanagement nennt man das Lehrfach, das Claudia Wurzer unterrichtet. Ein Projekt wie das Rollodrom zu organisieren, Sponsoren zu finden, sich mit dem Thema Behinderung auseinanderzusetzen, den Mut aufzubringen, sich der Problematik zu stellen, das alles war eine große Herausforderung für die Schüler der IVa. Der Verband ÖZIV bemüht sich seit vielen Jahren um Integration, vertritt die Interessen behinderter Menschen, gibt Hilfestellung zur Selbsthilfe und versucht, Barrieren abzubauen. Ob es ein Rollstuhl ist, oder ein Blindenstock, ein Jeder verdient es, sein Leben selbstbestimmt zu führen. Karin Stöckler, Obfrau des ÖZIV Vorarlberg, klärte die Schüler über ihre Aufgaben und ihren ständigen Einsatz für die Sache auf.
Die Probe aufs Exempel
In der Aula war ein Parcours aufgebaut, ein Behinderten-WC, ein Kiesbett und eine schier unüberwindbare Rampe, die einen Gehenden und Sehenden in keiner Weise behindern würde. Die Schüler konnten in Rollstühlen den Parcours abfahren und sahen sich spätestens im Kies einer harten Bewährungsprobe ausgesetzt. Nicht viel besser erging es den Probanden mit dem Blindenstock. Die Augen verbunden, in völliger Dunkelheit, versuchten die Jugendlichen, wenigstens einige Meter zurückzulegen. Ein schwieriges Unterfangen. Herta Gächter, die seit frühester Kindheit blind ist und Dieter Wolter, Vizeobmann des Blinden- und Sehbehinderten Verbands klärten über die Probleme auf, die ein Leben in Finsternis mit sich bringt. Lesen in Braille-Schrift, für einen Sehenden ein Ding der Unmöglichkeit. Herta las einen Text vor und das in einem Tempo, das alle in Erstaunen versetzte. Eine Maschine für Blindenschrift, ein akustisches Beschriftungssystem, Farberkennungsgeräte und einen Blindenhund Namens Edi, all diese Dinge hatten die Vortragenden mitgenommen. Behinderung muss nicht zwingend ein Leben im Abseits bedeuten. Die vielen Hilfsmittel, die Aufklärung, die Akzeptanz der Umwelt und die Ideen solcher jungen Leute, die keine Mühen und Kosten gescheut haben, diese Informationstage zu veranstalten, sie alle helfen, dass vielleicht das heutige Wort Integration morgen schon ein vergessener Begriff von gestern sein wird.
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