Angeschlagener Meister Sturm im Derby gegen GAK gefordert
Sturm - GAK: Meister im Tief, GAK im Aufwind
Sturm ist mit einem Punkt Rückstand erster Verfolger von Tabellenführer Red Bull Salzburg. Die jüngsten Auftritte ergeben aber ein komplett anderes Bild. Der Titelverteidiger hat aus den jüngsten sechs Spielen nur vier Punkte geholt und ist mit vier Zählern aus sieben Spielen das schwächste Heimteam der Liga. Fünf Heimniederlagen gab es in den beiden Meisterjahren nicht einmal zusammen. "Ich habe der Mannschaft einen ganz klaren Plan vermittelt, was wir sehen wollen, und es geht auch nur gemeinsam. Ich will eine Mannschaft auf dem Platz sehen, die brennt, das Derby zu gewinnen", forderte Trainer Jürgen Säumel.
Nach der Mittwoch-Pleite gegen die WSG Tirol sei wichtig gewesen, die Köpfe wieder frei zu bekommen. "Das ist das wichtigste, emotionalste Spiel im Jahr", wusste der Trainer, der die "Sturm-Tugenden sehen will: "Das schnelle Umschalten, die Arbeit gegen den Ball, der hohe Einsatz." Ob sein wichtigster Spieler mithelfen kann, ist offen. Otar Kiteishvili ist angeschlagen und zuletzt zweimal nur eingewechselt worden. "Er ist in einer schwierigen Situation. Er ist sehr ehrgeizig, will immer vorangehen und 120 Prozent geben. Auf der anderen Seite ist er angeschlagen", sagte Säumel. Dünn wird es aber vor allem in der Abwehr nach den Ausfällen von Emanuel Aiwu (gesperrt), Dimitri Lavalee, Alexander Borkovic oder vielleicht auch Jeyland Mitchell.
Während die Schwarz-Weißen in einer sportlichen Krise stecken, befinden sich die Rotjacken im Aufschwung. Mit drei Siegen in den vier November-Spielen hat der GAK die Rote Laterne abgegeben. "Die Mannschaft hat sich jetzt gefunden, das zeigt sich auch in den Resultaten", sagte Säumel. Vor über 17.500 Zuschauern, einer Rekordkulisse im erneuerten Stadion, wollen die Athletiker nun auch den ersten Derbysieg seit 19 Jahren feiern. "Wir sind unabhängig von unserer Form und der von Sturm der Underdog im Derby. Das soll aber nicht heißen, dass wir uns in irgendeiner Weise verstecken werden", erklärte Trainer Ferdinand Feldhofer. "Die Jungs haben jetzt Blut geleckt und wollen noch mehr."
WAC - Austria: Direktes Duell um die Meistergruppe
Drei Spiele in Folge hat die Wiener Austria zuletzt nicht verloren, dennoch ließ das jüngste Heim-0:0 gegen die WSG zumindest spielerisch zu wünschen übrig. Nicht beunruhigen hingegen muss Violett der Blick auf die so ausgeglichene Tabelle. Der Abstand zur Spitze beträgt für den Fünften nur drei Punkte, die sollen nun beim WAC eingefahren werden. Allerdings liegt man auch lediglich zwei Zähler vor den siebentplatzierten Kärntnern, die nach zwei Niederlagen en suite Neo-Coach Ismail Atalan die ersten Punkte bescheren wollen.
"Der WAC verfügt über eine Mannschaft mit viel Erfahrung. Wir müssen mit Entschlossenheit und Überzeugung auftreten. Dann bin ich sicher, dass wir etwas mitnehmen können", betonte Austria-Coach Stephan Helm. Mit dem Kreuzbandriss von Stürmer Manprit Sarkaria erhielt er unter der Woche die jüngste Hiobsbotschaft, Kelvin Boateng könnte einspringen. Denn Sanel Saljic, der erst kürzlich wieder ins Teamtraining zurückkehrte, ist nach einer Erkrankung fraglich.
Atalan hofft auf eine Leistung wie in der zweiten Hälfte beim jüngsten 0:1 in Ried. Da brachte man sich mit Pech und schließlich einer Unaufmerksamkeit in der Nachspielzeit zwar um Zählbares, wusste dem Trainer aber offensiv besser zu gefallen. "Wir haben eine gute Reaktion gezeigt und ein gutes Spiel gemacht", erklärte Atalan, der nach dessen Sperre in der Innenverteidigung wieder auf Chibuike Nwaiwu zurückgreifen kann.
WSG - Altach: Tiroler spielen um Rekordserie
Die WSG will im letzten Heimspiel des Jahres den aktuellen Höhenflug fortsetzen. Die Tiroler sind seit sechs Spielen ungeschlagen, haben gegen WAC, Rapid und Austria remisiert und Salzburg sowie am Mittwoch Sturm Graz (3:1) besiegt. "Wir haben viel Aufwand betrieben, es braucht viel, dass wir diese Leistungen bringen können", sagte Trainer Philipp Semlic. Das am Ende einer englischen Woche nochmals hinzubekommen, ist "eine Riesenherausforderung".
Bleibt sein Team auch gegen Altach ungeschlagen, wäre das die längste Serie seit dem Aufstieg 2019. Und ein weiterer Schritt Richtung Top Sechs, auf die aktuell nur ein Punkt fehlt. Zum Thema Meistergruppe müsse aber "Realismus pur walten", meinte Semlic und mahnte Bodenständigkeit ein. Denn die WSG hat das geringste Budget der Liga. "Das heißt, wir sind Außenseiter, und das gegen jeden Gegner. Wenn wir glauben, Siege gegen Salzburg oder Sturm sind Normalität, sind wir falsch gewickelt. Und dann werden wir gegen Altach oder Hartberg eine Watschen bekommen. Wir müssen gegen jeden Gegner am Limit sein", stellte er klar.
Gegen Altach erwartet er ein anderes Spiel als gegen die Top-Clubs. "Das sind keine schönen Spiele. Es ist sehr, sehr intensiv, viele lange Bälle, viele Zweikämpfe", erinnerte er an zurückliegende Begegnungen. Zudem kommt auch Altach nach einem Sieg gegen den WAC und einem Remis gegen Salzburg in guter Verfassung auf den Tivoli, auf dem es in der vergangenen Saison zwei Niederlagen setzte. "Wir werden eine sehr, sehr gute Leistung brauchen", sagte Trainer Fabio Ingolitsch und war voll des Lobes für den Gegner. "Die WSG ist aktuell nach dem LASK die Mannschaft der Stunde. Sie haben eine sehr ansprechende Leistung in Graz gezeigt, sind in einem Flow", meinte Ingolitsch, der dennoch ein "Spiel auf Augenhöhe" erwartet. Mit einem vollen Erfolg würden die Vorarlberger nach Punkten zu den Wattenern aufschließen.
(APA)
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