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Taliban: Iranische Grenzbeamte erschießen zehn Afghanen

Tödlicher Zwischenfall in Farah
Tödlicher Zwischenfall in Farah ©APA
Iranische Sicherheitskräfte haben nach Darstellung der im Nachbarland herrschenden Taliban zehn Afghanen beim Versuch der Grenzüberquerung erschossen.

Der Vorfall habe sich in der Nacht zum Dienstag in der Grenzprovinz Farah ereignet, schrieb ein Taliban-Polizeisprecher auf X.Ein Sprecher in Farah sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Afghanen hätten die Grenze illegal überquert. Aus dem Iran gab es zunächst keine Stellungnahmen.

Anhaltende Konflikte, extreme Armut und hohe Arbeitslosigkeit bewegen jedes Jahr viele Afghanen dazu, die mehr als 900 Kilometer lange Grenze zum Iran illegal zu überqueren. Viele der afghanischen Flüchtlinge sind in den Metropolen im Niedriglohnsektor beschäftigt, etwa in kleinen Supermärkten oder auf Baustellen. Sie gelten als fleißige und billige Arbeitskräfte. Irans Regierung arbeitet seit Jahren am Bau einer befestigten Grenze, um Flucht und Schmuggel zu unterbinden.

Im Iran leben nach jüngsten Aussagen des Innenministers Eskandar Momeni rund sechs Millionen Afghanen. Die Regierung hat im Zuge ihrer Migrationspolitik seit März 2025 gut 1,5 Millionen Afghanen zur Ausreise bewegt. Seiner Darstellung nach verließen rund 70 Prozent das Land freiwillig, der Rest wurde abgeschoben. Nach Israels Krieg gegen den Iran im Juni hatte Teheran Ausweisungen intensiviert. Die Regierung unterstellte vielen Afghanen eine Kollaboration mit dem Erzfeind.

(dpa)

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