Gefälschte SMS zur Weihnachtszeit: Warnung vor Betrugswelle
Die Adventzeit ist nicht nur Hochsaison für den Handel, sondern auch für Kriminelle: In den Wochen vor Weihnachten häufen sich betrügerische SMS-Nachrichten, sogenannte Phishing-SMS. Besonders im Visier der Täter: Dienste wie "Austria-ID" oder "FinanzOnline", deren Namen für gefälschte Nachrichten missbraucht werden. Auch andere Maschen nehmen vor dem Fest spürbar zu.
"Gerade in der Vorweihnachtszeit boomt der Onlinehandel. Viele Menschen stehen unter Zeitdruck – und genau das nutzen Kriminelle schamlos aus", erklärt Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR), zuständig für Telekommunikation und Post. Die Täter versenden Nachrichten, die scheinbar von Paketdiensten stammen und mit Zahlungsaufforderungen sowie dubiosen Links versehen sind.
Allein im Oktober zählte die RTR knapp 700 Beschwerden zu solchen betrügerischen SMS – etwas weniger als im Vormonat, doch laut Steinmaurer sei ein baldiger Anstieg wahrscheinlich. Neben den Paket-Tricks setzen Betrüger vor allem auf den sogenannten "Tochter-/Sohn-Trick" und täuschend echte Fake-Nachrichten von vermeintlichen Online-Shops. Ziel ist es immer, an sensible Zugangsdaten der Empfänger zu kommen.
Neue Maschen am Telefon
Doch nicht nur SMS sind betroffen: Auch betrügerische Anrufe bleiben ein Problem. Besonders häufig berichten Betroffene von Anrufen, bei denen eine Tonbandstimme im Namen großer Online-Dienste wie Amazon oder PayPal spricht. Die Ansage fordert dazu auf, eine Taste zu drücken – wer das tut, wird zu einer echten Person weitergeleitet. Diese versucht dann, das Opfer zur Installation einer manipulierten App zu bewegen.
So erkennt man Phishing-SMS
Die RTR gibt folgende Hinweise zum Schutz:
- Aufmerksam lesen: Entspricht die Nachricht dem üblichen Kommunikationsstil des angeblichen Absenders? Passt der Zeitpunkt? Bei Unsicherheit besser direkt über die offizielle Kundenhotline nachfragen.
- Keine blinde Vertraulichkeit: Selbst wenn die SMS scheinbar von einer bekannten Institution wie der Hausbank oder der Post stammt – die Absenderkennung lässt sich technisch leicht fälschen.
- Keine Links anklicken: Hinter den eingefügten URLs können sich gefährliche Webseiten, Viren oder betrügerische Apps verbergen.
- Kaum Chance auf Verfolgung: Die SMS werden meist über gefälschte Absendernummern automatisiert verschickt – eine Ermittlung der Urheber ist daher nahezu unmöglich.
Meldestelle für SMS-Missbrauch
Wer eine verdächtige Nachricht erhält oder wenn eine bekannte Rufnummer für betrügerische Zwecke missbraucht wurde, kann dies bei der Plattform Rufnummernmissbrauch.at melden. Nur durch solche Hinweise kann das Ausmaß besser eingeschätzt und gegebenenfalls reagiert werden.
(VOL.AT)
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