AA

Wenn Essen zur Gefahr wird – Die weltweit riskantesten Delikatessen

Sie sehen harmlos aus, doch manche Lebensmittel bergen tödliche Gefahren.
Sie sehen harmlos aus, doch manche Lebensmittel bergen tödliche Gefahren. ©CANVA
Von harmlos wirkenden Bohnen bis zum streng regulierten Kugelfisch: Rund um den Globus gibt es Lebensmittel, die im falschen Zustand oder ohne entsprechende Zubereitung schwere Vergiftungen auslösen – oder gar tödlich enden können.

Ob Gourmetrestaurant in Tokio oder Gartenküche in Mitteleuropa – was appetitlich aussieht, kann im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein. Manche Speisen sind von Natur aus giftig, andere entwickeln ihre Toxizität erst durch falsche Lagerung oder unsachgemäße Zubereitung. Und wieder andere wirken auf den ersten Blick völlig harmlos. Eine Auswahl besonders riskanter Lebensmittel zeigt, wie schmal der Grat zwischen Delikatesse und Gefahr sein kann.

Akee – Nationalfrucht mit Todesgefahr

Herkunft: Westafrika, heute Jamaikas Nationalfrucht
Gefahr: Die in der Akee enthaltene Aminosäure Hypoglycin kann zu schweren Symptomen wie Erbrechen oder lebensbedrohlicher Unterzuckerung führen. Essbar ist nur der geöffnete, reife Samenmantel. Unreife oder überreife Früchte sind hochgiftig.

Die Akee-Frucht darf nur gegessen werden, wenn sie sich von selbst geöffnet hat – andernfalls ist sie hochgiftig. ©CANVA

Sannakji – Wenn sich das Essen bewegt

Herkunft: Korea
Gefahr: Bei dieser Spezialität aus frischem Oktopus bewegen sich die Tentakel beim Verzehr noch. Die Saugnäpfe können sich im Mund oder Hals festsaugen – es droht akute Erstickungsgefahr.

Beim koreanischen Gericht Sannakji bewegen sich die Tentakel des Oktopus beim Verzehr noch – eine Delikatesse mit Erstickungsrisiko. ©CANVA

Grüne Bohnen – Der unscheinbare Giftträger

Herkunft: Weltweit verbreitet
Gefahr: Roh enthalten grüne Bohnen das toxische Lektin Phaseolin. Bereits wenige rohe Bohnen können vor allem für Kinder gefährlich werden. Gekocht ist Phaseolin unschädlich.

Roh sind grüne Bohnen alles andere als harmlos: Das enthaltene Lektin kann schwere Vergiftungen auslösen. ©CANVA

Afrikanischer Ochsenfrosch – Froschschenkel mit Risiko

Herkunft: Afrika
Gefahr: In Haut und Organen dieses Frosches lauern Gifte, die Nierenversagen auslösen können. Dennoch gilt er in manchen Regionen als Delikatesse.

In Teilen Afrikas gelten Ochsenfrösche als Delikatesse – doch ihr Fleisch kann Nierenschäden verursachen. ©CANVA

Bittermandeln – Tödlich für Kinder

Herkunft: Südeuropa, Asien
Gefahr: Enthalten Amygdalin, das im Körper zu Blausäure umgewandelt wird. Bereits fünf bis zehn rohe Bittermandeln können für Kinder tödlich sein. Durch Erhitzen wird die Gefahr reduziert.

Bittermandeln enthalten Amygdalin, das im Körper zu tödlicher Blausäure werden kann. ©CANVA

Casu Marzu – Sardiniens umstrittene Käsespezialität

Herkunft: Sardinien
Gefahr: In diesem Käse leben Maden, die das Aroma prägen – aber auch Entzündungen oder Schäden im Verdauungstrakt verursachen können. Die EU hat Herstellung und Verkauf verboten.

Im Casu Marzu leben Maden – die sardische Käsespezialität ist wegen gesundheitlicher Risiken in der EU verboten. ©APA/AFP

Hákarl – Alter Fisch mit Nachgeschmack

Herkunft: Island
Gefahr: Fleisch des Grönlandhais enthält ohne Fermentation hohe Mengen an Harnstoff und anderen Toxinen. Wird es roh gegessen, kann es zu schweren Vergiftungen kommen.

Der isländische Hákarl wird aus fermentiertem Grönlandhai gemacht – roh wäre das Fleisch giftig. ©CANVA

Holunderbeeren – Gesund nur gekocht

Herkunft: Europa
Gefahr: In rohem Zustand enthalten Beeren, Samen und Zweige giftige Stoffe, die zu Durchfall, Übelkeit oder im Extremfall Herzstillstand führen können. Gekocht unbedenklich.

Holunderbeeren dürfen nur gekocht verzehrt werden – roh können sie schwere Beschwerden verursachen. ©CANVA

Pilze – Sammelspaß mit Risiko

Herkunft: Wälder weltweit
Gefahr: Rund 120 heimische Pilzarten sind giftig. Besonders gefährlich: Knollenblätterpilz, Gifthäubling, Pantherpilz. Verwechslungen mit essbaren Sorten sind häufig.

Pilzsammler aufgepasst: Verwechslungsgefahr mit giftigen Arten wie dem Knollenblätterpilz kann tödlich enden. ©CANVA

Kugelfisch (Fugu) – Die Lizenz zum Schneiden

Herkunft: Japan
Gefahr: Tetrodotoxin, das in Organen und Haut des Fisches vorkommt, ist rund 1.200-mal giftiger als Blausäure. Schon ein einziger Fisch kann 30 Menschen töten. Nur speziell ausgebildete Köche dürfen ihn zubereiten.

Fugu gilt in Japan als Delikatesse – doch ein falscher Schnitt kann tödlich sein. ©CANVA

Maniok – Tropenknolle mit Blausäure

Herkunft: Tropen weltweit
Gefahr: Die Wurzel enthält Cyanogene, die zu Blausäure werden. Roh kann Maniok tödlich sein. Beim Kochen, Backen oder Frittieren wird das Gift zerstört.

Die „Kartoffel der Tropen“ enthält roh giftige Blausäure – nur gekocht ist Maniok unbedenklich. ©CANVA

Muskatnuss – Gefährliches Gewürz

Herkunft: Südostasien
Gefahr: Große Mengen verursachen Halluzinationen, Krämpfe und Herzrasen. Die Inhaltsstoffe Myristicin, Elemicin und Safrol wirken psychoaktiv. Ganze Nüsse sollten nie roh verzehrt werden.

In kleinen Mengen ein beliebtes Gewürz – in hoher Dosierung wirkt Muskatnuss halluzinogen und giftig. ©CANVA

Kulinarische Abenteuer mit Nebenwirkungen

Was in einem Land als exquisite Spezialität gilt, kann in einem anderen als Gesundheitsrisiko eingestuft werden. Von Sardiniens Madenkäse über fermentierten Hai in Island bis zum Kugelfisch in Japan – bei diesen Gerichten ist nicht nur Geschmackssache gefragt, sondern auch Sachverstand. Doch nicht nur exotische Speisen bergen Risiken: Auch hierzulande bekannte Lebensmittel wie grüne Bohnen oder Holunder können ohne richtige Zubereitung gefährlich werden.

Manchmal liegt das Risiko eben direkt im Gemüsebeet. Oder auf dem Käseteller.

(VOL.AT)

  • VOL.AT
  • Lifestyle
  • Wenn Essen zur Gefahr wird – Die weltweit riskantesten Delikatessen