Wundermittel mit kurzer Wirkung? Mehr als die Hälfte beendet Semaglutid-Therapie frühzeitig
Eine neue Studie aus Dänemark zeigt: Ein erheblicher Teil der Betroffenen beendet die Behandlung vorzeitig – was den Erfolg der angestrebten Gewichtsreduktion mindern kann.
Was ist Semaglutid?
Semaglutid ist ein sogenannter GLP-1-Rezeptoragonist, der ursprünglich für die Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt wurde. Inzwischen wird der Wirkstoff auch zur Gewichtsreduktion eingesetzt und ist Bestandteil von Medikamenten, die umgangssprachlich als "Abnehmspritze" bezeichnet werden. Die Anwendung erfolgt in der Regel als wöchentliche Injektion.
52 Prozent brechen Therapie frühzeitig ab
Wie beim europäischen Diabetologenkongress (EASD) in Wien vorgestellt wurde, wertete ein Team der Universität Aarhus die Gesundheitsdaten von über 77.000 dänischen Erwachsenen aus, die zwischen Dezember 2022 und Oktober 2023 mit der Einnahme von Semaglutid begonnen hatten.
Die Analyse zeigt: 52 Prozent beendeten die Behandlung innerhalb eines Jahres. Bereits nach drei Monaten war ein Abbruch bei 18 Prozent dokumentiert, nach sechs Monaten bei 31 Prozent und nach neun Monaten bei 42 Prozent.
Unterschiede nach Alter, Geschlecht und Einkommen
Besonders hoch war die Abbruchrate bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren. Auch Männer beendeten die Behandlung häufiger als Frauen. Ein weiterer Einflussfaktor war das Einkommen: In wirtschaftlich schwächeren Regionen Dänemarks lag die Abbruchquote signifikant höher. Die Studienautoren vermuten, dass finanzielle Belastungen zur Entscheidung beitragen könnten.
Risiko durch Therapieende
Da Medikamente wie Semaglutid nur während der Anwendung wirken, besteht bei Therapieabbruch das Risiko einer erneuten Gewichtszunahme – der sogenannte "Jo-Jo-Effekt". Langfristige Erfolge im Kampf gegen Adipositas sind daher von einer kontinuierlichen Einnahme abhängig.
(VOL.AT)
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