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Einspeisvergütung sinkt: Ab 2026 weniger Geld für Sonnenstrom

Wer PV-Strom einspeist, bekommt weniger Geld
Wer PV-Strom einspeist, bekommt weniger Geld ©Canva
Mit 31. Dezember 2025 endet der aktuelle Sonderbonus für die Einspeisung von PV-Strom. Ab 1. Jänner 2026 gelten bei der vkw neue, angepasste Einspeisetarife für Betreiber von Photovoltaikanlagen in Vorarlberg.
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Weniger Geld für PV-Anlagen-Besitzer

Die vkw informiert derzeit schriftlich alle Betreiber von Photovoltaikanlagen über das Auslaufen des bisherigen Sondertarifs. Ab 1. Jänner 2026 gelten neue Einspeisepreise, die ohne den bisherigen Sonderbonus auskommen. Damit endet die befristete Zusatzvergütung von einem Cent pro eingespeister Kilowattstunde. Für Betreiber von PV-Anlagen bedeutet das konkret: Sie erhalten ab 2026 weniger Geld für den ins Netz eingespeisten Strom.

Die neuen Einspeisetarife im Überblick

Für neue und bestehende Photovoltaikanlagen in Vorarlberg gelten ab 1. Jänner 2026 bis 31. Dezember 2026 folgende Einspeistarife:

Standardtarif:

  • 7,0 ct/kWh für die ersten 10.000 kWh
  • 5,0 ct/kWh für jede weitere kWh

Öko+ Tarif (nur für Öko+ Kund:innen):

  • 9,0 ct/kWh bis 3.500 kWh pro Jahr
  • 7,0 ct/kWh für die nächsten 6.500 kWh pro Jahr
  • 5,0 ct/kWh für jede weitere kWh
PV-Einspeisevergütung 2025 vs. 2026 – VOL.AT

PV-Einspeisevergütung: 2025 vs. 2026

Vergleich für typische Einspeisemengen im Standard- und Öko+ Tarif. 2025 inklusive Sonderbonus, 2026 ohne Bonus.

Beispiel 1: 5 kWp · 3.500 kWh Einspeisung

Ein typischer Vorarlberger Haushalt mit einer 5 kWp-Anlage speist rund 3.500 kWh pro Jahr ins Netz ein.

Standardtarif

2025
3.500 kWh × (7 + 1) ct = 280 Euro
2026
3.500 kWh × 7 ct = 245 Euro
→ Unterschied: 35 Euro weniger pro Jahr

Öko+ Tarif

2025
3.500 kWh × (9 + 1) ct = 350 Euro
2026
3.500 kWh × 9 ct = 315 Euro
→ Unterschied: 35 Euro weniger pro Jahr

ct = Cent pro kWh

Beispiel 2: 10 kWp · 7.000 kWh Einspeisung

Ein typischer Vorarlberger Haushalt mit einer 10 kWp-Anlage speist rund 7.000 kWh pro Jahr ins Netz ein.

Standardtarif

2025
7.000 kWh × (7 + 1) ct = 560 Euro
2026
7.000 kWh × 7 ct = 490 Euro
→ Unterschied: 70 Euro weniger pro Jahr

Öko+ Tarif

2025
3.500 kWh × (9 + 1) ct + 3.500 kWh × (7 + 1) ct = 630 Euro
2026
3.500 kWh × 9 ct + 3.500 kWh × 7 ct = 560 Euro
→ Unterschied: 70 Euro weniger pro Jahr

ct = Cent pro kWh

Eigenverbrauch wird attraktiver

Mit dem Wegfall des Sonderbonus rückt der Eigenverbrauch stärker in den Mittelpunkt. Da die Einspeisevergütung künftig niedriger ausfällt, lohnt es sich zusehends, möglichst viel des selbst erzeugten Stroms direkt zu nutzen – etwa durch Batteriespeicher, Wärmepumpen oder die Steuerung von Haushaltsgeräten in den Sonnenstunden.

Netzentgelte sinken leicht

Eine kleine Erleichterung für Stromkunden soll es hingegen bei den Netzkosten geben. Diese werden laut der Regulierungsbehörde E-Control in Vorarlberg um zwei Prozent sinken. Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3.500 kWh entspricht das einer Ersparnis von etwa sieben Euro pro Jahr.

Ab 2026 gilt in Österreich zudem ein neuer "Sommersonnen-Tarif". Wer im Sommer untertags Strom verbraucht, spart bei der Netzgebühr, kündigte die Regulierungsbehörde E-Control an. Ab dem Frühjahr wird es somit erstmals günstiger werden, Strom zwischen April und September in der Zeit von 10 Uhr bis 16 Uhr zu verbrauchen, die Netzgebühren sind in dieser Zeit um 20 Prozent reduziert. Damit soll zusätzlicher Verbrauch in den Mittagsstunden beanreizt werden, wenn insbesondere PV-Anlagen viel Strom produzieren. Was Haushalte machen müssen, um vom neuen Tarif zu profitieren, ist hingegen noch nicht ganz klar. Wo hoch die Ersparnis für einen einzelnen Haushalt ausfällt, ist sehr individuell. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh dürfte die realistische Ersparnis bei rund zehn Euro pro Jahr liegen.

(VOL.AT)

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