Laut Kriminalstatistik der Polizei gab es in den letzten Jahren durchschnittlich 30 bis 40 Anzeigen wegen Sexualdelikten in Vorarlberg. Für die Leiterin der ifs Gewaltschutzstelle, Ulrike Furtenbach, ist das aber nicht die tatsächliche Zahl an sexuellen Gewaltverbrechen: “EU-weite Studien zeigen, dass nur eine von zehn Vergewaltigungen tatsächlich angezeigt wird. Eine Verurteilung gibt es nur in einem Bruchteil der Anklagen.”
Kompetente Ansprechpartner eine Erleichterung
Deshalb haben Opfer solcher Verbrechen oft eine Hemmschwelle es überhaupt zu erzählen, erklärt Furtenbach im VOL.AT-Interview: “Ganz wichtig ist gerade bei Frauen, dass ihnen geglaubt wird. Auch dass man einen Ansprechpartner hat, der die Fachkenntnis zu den Auswirkungen sexueller Gewalt hat. Wir erfahren in der Beratung immer wieder, dass es eine große Erleichterung darstellt, wenn man die nächsten Schritte erklärt bekommt.”
Schnelle und anonyme Hilfe
Hilfe zu bekommen ist in Vorarlberg zum Glück einfach. “Die erste Ansprechperson ist ja in vielen Fällen die Polizei, die natürlich einschreitet bei Gewaltverbrechen. Wenn es aber um weiterführende Hilfe geht ist die ifs Gewaltschutzstelle da. Es kann sich aber auch jedes Opfer im Land an jede ifs-Beratungsstelle wenden und wird dann sofort an die geeignete Facheinrichtung weitervermittelt”, meint Furtenbach. Das passiere sehr schnell und anonym, denn die Mitarbeiter des ifs unterliegen der Schweigepflicht.
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