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Tourismus: 1600 offene Stellen noch zu besetzen

Vorarlbergs Tourismus- und Gastronomiebetriebe suchen dringend Arbeitskräfte. Noch sind viele freie Stellen zu besetzen.
Vorarlbergs Tourismus- und Gastronomiebetriebe suchen dringend Arbeitskräfte. Noch sind viele freie Stellen zu besetzen. ©VN: Fotolia
Bregenz – 600 Kellner, 500 Köche und 250 Zimmermädchen – Vorarlbergs Tourismusbetriebe suchen dringend Arbeitskräfte für die anstehende Wintersaison. Beim Arbeitsmarktservice Vorarlberg (AMS) sind aktuell 1600 offene Stellen in der Tourismusbranche gemeldet. Die Situation sei unverändert zu den letzten Jahren, sagt der stellvertretende Leiter des AMS, Bernhard Bereuter, den VN. Es gebe in der Wintersaison einen starken Überhang an offenen Stellen.

Man suche europaweit nach entsprechendem Personal. „Klar schöpfen wir zuerst das heimische Personal ab“, sagt Bereuter. Der Bedarf sei allerdings deutlich höher. Bereuter schätzt, dass rund 5000 der knapp 12.500 Beschäftigten in Gastronomie und Tourismus in den Wintermonaten Saison-Bedienstete sind. Bei Jobbörsen im EU-Ausland werbe man gemeinsam mit der Wirtschaftskammer um Arbeitskräfte. Knapp 400 habe man so im Vorjahr an heimische Betriebe vermitteln können, nennt Bereuter konkrete Zahlen.

Veränderte Lage

Deutlich schwerer dürfte es heuer sein, aus Deutschland Saison-Arbeitskräfte zu bekommen. Die Arbeitsmarktlage im Nachbarland hat sich deutlich verbessert. Harald Furtner, Geschäftsführer der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer, rechnet mit einem Rückgang von bis zu 20 Prozent. Das werde man aber kompensieren können. Dass es etwas schwieriger als in den letzten Jahren werden könnte, die freien Stellen zu besetzen, glaubt auch Bernhard Bereuter vom AMS. So merke man bei den Job-börsen die veränderte Situation an den Arbeitsmärkten. Wo in den letzten Jahren 150 Interessenten kamen, seien es jetzt noch 80 bis 100, so Bereuter. Der Anreiz, im Ausland eine Saison-Stelle anzutreten, sei nicht mehr so hoch wie früher.

Neue Gesetze

Neue Gesetze sorgen bei den Tourismusverantwortlichen für Unsicherheit. Mit der Ost-Öffnung ergeben sich für die Arbeitnehmer neue Möglichkeiten. So kann, wer bisher eine Beschäftigungsbewilligung in einem Vorarlberger Betrieb hatte, jetzt auch in einem anderen Bundesland arbeiten. „Da wissen wir nicht, ob die Mitarbeiter den äußersten Westen noch annehmen und nicht in Salzburg oder Tirol hängen bleiben“, streicht Furtner einen Unsicherheitsfaktor heraus. Der Spartengeschäftsführer für Tourismus in der Wirtschaftskammer geht dennoch optimistisch in die Wintersaison. Man werde ausreichend Arbeitskräfte bereitstellen können, so Furtner.

Wachsender Bedarf

Der Bedarf an Arbeitskräften in den Wintersaisonen wächst stetig. Das zeigen die Statistiken des Arbeitsmarktservice. So sei im Dezember 2010 mit 12.400 Mitarbeitern im Vergleich zu 2009 ein Anstieg von 3,6 Prozent verzeichnet worden, so der stellvertretende Leiter des AMS, Bernhard Bereuter.

Fakten: Vorarlberger Arbeitsmarkt Tourismus/Gastronomie

» Beschäftigte Dezember 2010: 12.400 Davon Saison-Beschäftigte: 5000 (geschätzt)

» Gemeldete offene Stellen Winter 2011: Gesamt: ca. 1600 Kellner(innen): 600 Koch/Köchin: 530 Zimmermädchen: 250 Buffetkräfte: 70 Rezeption: 70

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