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800 Transplantationen pro Jahr in Österreich

Österreich liegt mit knapp 800 Transplantationen pro Jahr im internationalen Spitzenfeld. Die aktuelle Situation der Transplantation in Österreich im Rahmen der AUSTROTRANSPLANT in Villach präsentiert.

Laut österreichischem Transplant-Jahresbericht wurden 2009 790 Organtransplantationen in Österreich durchgeführt. Das entspricht einer Steigerung von mehr als 100 Transplantationen gegenüber dem Jahr 2008. Österreich liegt damit hinsichtlich der Versorgung der Bevölkerung mit Transplantationsleistungen im internationalen Spitzenfeld.

Lebendspende gewinnt an Bedeutung

„Im Jahr 2009 wurden in Österreich 209 verstorbene Organspender gemeldet und in der Folge auch explantiert. Bezogen auf die Einwohnerzahl sind das 25 realisierte Organspender pro Million Einwohner. Gegenüber dem Jahr 2008 ist dies eine deutliche Steigerung. Neben der Organspende von Verstorbenen gewinnt die Lebendspende – vor allem im Bereich der Nierentransplantation – zunehmend an Bedeutung und stellt ein akzeptiertes Therapieverfahren dar. Die im Jahr 2009 realisierten 65 Lebendspenden der Niere sind international ein ausgezeichneter Wert, dennoch gibt es im Bereich der Lebendspende noch genügend Potential“, erklärt Univ. Prof. Dr. Josef  Kovarik, Tagungspräsident der AUSTROTRANSPLANT 2010. Diese findet von 27. bis 29. Oktober in Villach statt.

Die internationale Entwicklung zeigt einen starken Aufwärtstrend bei Lebendspenden. Aus diesem Grund soll nach Vorbild der Schweiz ab 2011 auch in Österreich ein Lebendspenderegister implementiert werden. Nach einem internationalen Positionspapier zum Thema Lebendspende im Jahr  2004 sollen nunmehr Standards zum Schutz von Lebendspendern durch entsprechende Voruntersuchungen, Aufklärung und regelmäßige Nachuntersuchungen eingehalten und dokumentiert werden.

Gute Versorgung bei Herz, Niere, Leber, Pankreas und Lunge

Weiterhin mit an der Weltspitze liegt Österreich bei den Nierentransplantationen mit 44,2 Organen von toten Spendern pro Million Einwohner. Lediglich in Spanien (47,3) und in Belgien (45,7) werden höhere Werte erreicht.

Auch mit 10,8 Herztransplantationen, 7,1 Lungentransplantationen und 13,5 Lebertransplantationen pro Million Einwohner ist die Versorgung in Österreich hervorragend. Während die Transplantationen von Herz und Pankreas (Bauchspeicheldrüse) ausschließlich mit Spenderorganen von Verstorbenen durchgeführt werden, wächst die Zahl der Lebendspenden vor allem im Bereich der Nierentransplantation, aber auch bei der Lebertransplantation und in seltenen Fällen bei Lungentransplantation.

Beinahe jeder Österreicher ist potentieller Organspender

Während in vielen Ländern der Welt nur jene Menschen als Organspender gelten, die einen Organspenderausweis haben, gilt in Österreich die sogenannte Widerspruchslösung. Dies bedeutet, dass eine Organentnahme nach Feststellung des Hirntodes erfolgen kann, sofern der potentielle Spender einer Organspende nicht schon zu Lebzeiten widersprochen und sich im „Widerspruchsregister“ eingetragen hat. Derzeit sind im Widerspruchregister (ÖBIG-Transplant) etwa 20000 Personen registriert.

Die gesetzliche Regelung der Widerspruchslösung in Österreich ist vorteilhaft und wirkt sich auf die relativ hohen Spenderzahlen positiv aus.

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