ABBA, Ikea, Zlatan Ibrahimović – und jetzt der 6-Stunden-Arbeitstag? Könnte das der neue Exportschlager aus Schweden werden? Die Toyota-Niederlassung im skandinavischen Land hat den 6-Stunden-Arbeitstag – bei gleichem Gehalt – vor 13 Jahren eingeführt. Das App-Entwickler-Startup “Filimundus” aus Stockholm ist im vergangenen Jahr nachgezogen. CEO Linus Feldt sagt: “Meine Mitarbeiter sind nun konzentrierter und effizienter.” Für den Unternehmer ist klar: “Der 8-Stunden-Arbeitstag ist lange nicht so effektiv wie man gemeinhin denkt.”
“Wäre mit Lohneinbußen verbunden”
Anton Strini, der Geschäftsführer des AMS Vorarlberg, nennt im VOL.AT-Interview einige Vorteile des 6-Stunden-Arbeitstags. Allerdings sagt er: “Zwei Stunden weniger arbeiten, bedeutet auch ein Viertel weniger Lohn. Für die Arbeitnehmer im Ländle wäre das nur zum Teil vernünftig verkraftbar”.
Wirtschaft für flexiblere Arbeitszeiten
Ebenfalls skeptisch gesehen wird der 6-Stunden-Arbeitstag in der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Dr. Christoph Jenny sagt: “Die Wirtschaftskammer spricht sich für flexiblere Arbeitszeiten aus. Wenn Arbeit da ist, soll mehr gearbeitet werden, wenn es an Arbeit mangelt, weniger.” Von einer Arbeitszeitverkürzung hält er wenig: “Es würden zwar mehr Arbeitsplätze entstehen, doch diese müssten von gut ausgebildeten Fachkräften besetzt werden. An diesen herrscht jetzt schon ein Mangel.” Außerdem nennt er Frankreich, dass landesweit kürzere Arbeitszeiten eingeführt hat, und nun eine schwächelnde Wirtschaft hat.
“Löhne rauf”
Der Sprecher der Armutskonferenz Michael Diettrich ist inzwischen von der Forderung einer verkürzten Arbeitszeit à la 30-Stunden-Woche abgerückt. Er konzentriert sich auf einen gerechteren Anteil der Arbeitnehmer am Produktivitätswachstum: “Die Arbeitnehmer sollen an der gestiegenen Produktivität beteiligt werden. Die Löhne sollen steigen, und nicht nur der Inflation angepasst werden.”
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