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55 Tote bei Brandkatastrophe in Marokko

Einige Opfer bis zur Unkenntlichkeit verbrannt
Einige Opfer bis zur Unkenntlichkeit verbrannt ©APA (epa)
Ein verheerender Großbrand in einer marokkanischen Matratzenfabrik hat bis zu 55 Menschenleben gefordert. Mindestens zwölf weitere Menschen wurden am Samstag bei dem Feuer in einem Industriegebiet von Casablanca verletzt. Das vierstöckige Gebäude erwies sich für die Arbeiter als tödliche Falle: Der Notausgang war verriegelt, und auch durch die vergitterten Fenster gab es kein Entkommen.

Der Brand brach aus zunächst ungeklärter Ursache am Vormittag im Erdgeschoss der Werkshalle aus. In der Fabrik gelagerte Chemikalien fachten die Flammen an, und das Feuer breitete sich schnell auf die oberen Etagen aus, wie die Nachrichtenagentur MAP meldete. Zum Zeitpunkt der Katastrophe hätten sich etwa hundert Menschen in dem Gebäude aufgehalten.

Erst zwei Stunden nach Beginn des Brandes sei die Feuerwehr vor Ort gewesen, sagte ein Vertreter des Roten Halbmonds. Die Löscharbeiten hätten mehr als acht Stunden gedauert. Viele Leichen waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, bei fünf Opfern konnte nicht einmal das Geschlecht festgestellt werden, wie ein Feuerwehrmann sagte.

“Wir rannten zur Tür, aber sie war verschlossen, dann zum Aufzug, der war außer Betrieb”, erzählte eine 29-jährige Frau, die an ihrem Näharbeitsplatz von dem Feuer überrascht wurde. “Dann ging das Licht aus.” Sie habe sich schließlich über eine kleine Luke auf das Dach gerettet und sei von dort aus auf das Nachbargebäude gesprungen.

Innenminister Chakib Benmoussa besuchte noch am Samstag den Ort der Brandkatastrophe. Ermittlungen zur Ursache sowie zu Arbeitsbedingungen und Sicherheitsmaßnahmen seien eingeleitet worden, sagte er. König Mohammed VI. versprach, es werde alles getan, um den überlebenden Opfern und den Familien der Toten zu helfen.

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