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450 Personen werden in Vorarlberg pro Jahr vermisst

In Vorarlberg werden pro Jahr etwa 450 Personen vermisst gemeldet.
In Vorarlberg werden pro Jahr etwa 450 Personen vermisst gemeldet. ©VOL.AT/Vlach
In Vorarlberg sind pro Jahr etwa 450 Personen abgängig. Das berichtet der "ORF Vorarlberg". Die Polizei kann einen Großteil davon aufklären, denn oft handle es sich um Jugendliche, die nur vorübergehend von zu Hause verschwinden.

Derzeit sind laut Herbert Metzler, Leiter des Bereichs Fahndung beim Landeskriminalamt, etwa 20 bis 25 Personen als vermisst gemeldet. Die meisten davon können wieder gefunden werden, gibt sich Metzler zuversichtlich. Dennoch würden auch in diesem Jahr einige Fälle ungeklärt bleiben. Der Bodensee und die Berge seien Orte im Ländle, an denen Menschen oft auch Jahrzehnte lang nicht wieder auftauchten.

Bis zu 110 Personen im Bodensee vermutet

“Grundsätzlich ist es so, dass pro Jahr im Schnitt zwei bis drei Personen übrig bleiben, die nicht mehr auftauchen. Es kann sich um Personen handeln, von denen wir wissen, dass sie eventuell noch im See liegen“, sagt Metzler. Er geht davon aus, dass seit dem Jahr 1945 etwa 110 Menschen im Bodensee geblieben sind.

Auch Menschen, die auf Bergtouren verschwinden, würden oft nicht wieder gefunden. „Es ist einfach so, dass wir leider damit leben müssen, dass – wenn keine entsprechenden Anhaltspunkte vorhanden sind – auch Suchaktionen in einem solchen Fall nicht immer zum Erfolg führen“, so Metzler gegenüber dem ORF.

Nur selten krimineller Hintergrund

Jeder Vermisstenfall würde anders behandelt, einen einheitliche Vorgehensweise gebe es nicht. Von einer Entführung über einen Unfall bis hin zu personen, die einfach nicht nach Hause kommen wollten, sei zunächst immer ersteinmal alles möglich. „Deshalb muss man bei den Aufnahmen dieser Abgängigkeiten sehr genau vorgehen“, betont der Fahndungsleiter. Bei den derzeit vorliegenden Vermisstenfällen gehen die Beamten allesamt nicht von einem kriminellen Hintergrund aus, ganz ausschließen könne man dies aber nie.

Jugendliche und Kinder werden sofort gesucht

Auch mit dem Märchen, dass Fahndungen erst nach 48 Stunden eingeleitet werden könnten, möchte Metzler aufräumen. Gerade bei Kindern und Jugendlichen, bei denen keine schlüssige Erklärung für ein Verschwinden vorliege, müsse sofort gehandelt werden.

Das Kinder unter 14 Jahren abgängig werden komme äußerst selten vor, so Metzler. In solche Fällen werde, abhängig vom Ort, immer sofort eine Suchaktion eingeleitet. Vorraussetzung dafür sei aber immer eine Vermisstenmeldung.

Bis eine vermisste Person für tot erklärt werden könne, variiert der Zeitraum erheblich. Je nach Hintergrund kann das mehrere Monate bis hin zu zehn Jahren dauern.

(red)

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