Kennen gelernt hatte die 35-Jährige den Mann in einem Café. Als er mit einer Flasche Wein vor ihrer Tür stand, bat sie ihn herein und die beiden plauderten eine Zeit lang. Als die Frau gegen 22 Uhr müde wurde, forderte sie den Mann auf zu gehen. Schließlich musste sie am nächsten Tag arbeiten. Doch plötzlich offenbarte ihr der zuvor so freundliche Gesprächspartner auf vulgäre Weise seine wahren Absichten. Als sie ablehnte, wurde er rabiat.
Der Betrunkene versuchte die Frau zu küssen. Als sie sich wehrte, schlug er ihr ins Gesicht. Immer und immer wieder. Verzweifelt rief sie um Hilfe, doch der Mann wollte seine Forderung nach Sex durchsetzen. Er riss sie an den Haaren, schlug sein Opfer und biss es schließlich in den Oberarm. Schlussendlich gelang ihm, was er im Sinn hatte. Er vergewaltigte die Frau. Völlig erschöpft gelang es der Harderin sich dennoch bis ins Stiegenhaus zu schleppen und ihren Nachbarn zu alarmieren. Dieser hörte endlich die verzweifelten Hilfeschreie im Dunkeln und öffnete die Türe.
“Alles gelogen”
“Sie war völlig verstört, fuhr sich immer wieder durch die Haare, die ihr büschelweise ausgingen”, macht der Nachbar deutlich, welche Gewalt der Täter angewendet hatte. “Das ist alles gelogen. Sie hat mich geschlagen”, tischt der 32-jährige seine Version auf. “Ich will sofort sterben, wenn ich nicht die Wahrheit sage”, beteuert er vor Richter Peter Mück. Auch Verteidiger Stephan Wirth plädiert auf unschuldig. “Die Schilderungen des Opfers sind höchst abenteuerlich”, glaubt er der Version seines Klienten. Das alles ändert nichts am Schuldspruch. Der bislang Unbescholtene wird zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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