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44. Internationale Chemiefasertagung

Die durch die Globalisierung bedingten Umwälzungen in der Textilindustrie standen im Mittelpunkt der Rede von Thomas Fahnemann, dem Präsidenten des Österreichischen Chemiefaser-Instituts (ÖCHI).

Er eröffnete mit seiner Rede die 44. Internationalen Chemiefasertagung (21. bis 23. September) in Dornbirn. Die europäische Textilfaserindustrie könne nur bestehen, wenn sie als Trendsetter fungiere, sagte Fahnemann im voll besetzten Tagungssaal des Dornbirner Kulturhauses.

„Die Europäische Industrie muss eine eigene Lösung finden, und ich bin sicher, sie wird“, zeigte sich Fahnemann überzeugt. Die Liberalisierung der Textileinfuhrbestimmungen nach Europa habe nach ersten Schätzungen in den ersten Monaten des heurigen Jahres mehrere hunderttausend Arbeitsplätze gekostet. Die niedrigen Kosten in Asien seien aber nicht der einzige Erfolgsfaktor. „Bei Produkten, die Know-how erfordern und kapitalintensiv sind, kann Europa mit Asien mithalten“, sagte Fahnemann. Die Luxusgüterindustrie in Europa sei auf dem richtigen Weg. Als Elemente, um auch in der Zukunft bestehen zu können, nannte Fahnemann unter anderen verstärkte Forschung, Produktinnovation und auch die Eröffnung von Nischenmärkten.

An den drei Kongresstagen nehmen insgesamt 85 Referenten aus 13 Nationen Stellung zu den neuesten Entwicklungen im Bereich Textilien für Auto und Transport, Fasern sowie Schwerentflammbarkeit. Zeitgleich wird auch die alle zwei Jahre veranstaltete 23. „Intercarpet“ (Textile Bodenbeläge) durchgeführt. Insgesamt nehmen an der Chemiefasertagung mehr als 600 Personen aus über 30 Ländern teil.

Zu Beginn des Kongresses überreichte Colin M. Purvis, Generaldirektor des Europäischen Chemiefaserindustrie (CIRFS/Comite International de la Rayonne et des Fibres Synthetiques), den mit 5.000 Euro dotierten Paul Schlack Chemiefaserpreis 2005 an Richard Ramakers von der TU Aachen. Ramakers beschäftigte sich in seiner Dissertation mit der systematischen Entwicklung von Sensor-Technologien für die Online-Überwachung von Produktionsprozessen.

Neben dem europäischen Verband der Chemiefaserproduzenten CIRFS, unter dessen Schirmherrschaft die Chemiefasertagung steht, beteiligt sich heuer auch erstmals der Amerikanische Chemiefaser-Verband AFMA. Damit wird die Basis der Chemiefasertagung in Richtung USA erweitert.

Bereits festgelegt sind Termin und Inhalt der 45. Internationalen Chemiefasertagung in Dornbirn. Von 20. bis 22. September 2006 werden Faser- und Garnentwicklungen, Technische Textilien und textile Verbundstoffe, Wohlbefinden und Gesundheit mit Textilien sowie Vliesstoffe im Mittelpunkt der Referate stehen.

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