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423 Kilo Dopingmittel am Flughafen Wien entdeckt

Der Wert der Medikamente wurde mit 23.000 Euro beziffert
Der Wert der Medikamente wurde mit 23.000 Euro beziffert ©APA (Symbolbild)
Die jährliche Aktionswoche gegen gefälschte und geschmuggelte Medikamente, die heuer von 9. bis 16. Oktober lief, hat in Österreich einige illegale Präparate zutage gefördert.

Der größte Aufgriff erfolgte beim Zollamt Flughafen Wien, wo 423 Kilogramm Dopingmittel sichergestellt wurden, wie das Bundeskriminalamt (BK) am Dienstag mitteilte. Der Wert der vermutlich gestohlenen Dopingpräparate wurde mit 23.000 Euro beziffert. Die Pakete waren fälschlicherweise als Elektroschalter deklariert, so das BK. Internationale Rechtshilfeersuchen wurden demnach eingeleitet und die kriminelle Organisation bei der Staatsanwaltschaft Korneuburg angezeigt. Die Ermittler hofften, hier noch mehr herauszufinden.

In Österreich beteiligten sich neben dem BK die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und der österreichische Zoll an der Aktion. Die österreichischen Behörden konzentrierten sich heuer auf die weiterführenden Ermittlungen zu den Aufgriffen, während in den vergangenen Jahren der Schwerpunkt der Kontrollen immer auf den österreichischen Postverteilungszentren beziehungsweise privaten Paketzustelldienste gelegen ist.

Über 800 Pakete kontrolliert

Wenn ein Paket beispielsweise wegen des Inhaltes beanstandet wurde, befragten die Ermittler den Empfänger zu den Bestell- und Zahlungsmodalitäten. Damit wurden einschlägige Websites und ausländische Bankverbindungen direkt über Interpol an das betreffende Land übermittelt. Die Ermittler des BK leiteten insgesamt 27 Ermittlungsverfahren ein und kontrollierten mehr als 800 Pakete.

Österreichweit zog der Zoll darüber hinaus 6.680 Stück und 1.815 Packungen Tabletten aus dem Verkehr. Der Großteil dieser Arzneiwaren stammte aus Indien. Traurige Spitzenreiter dabei sind nach wie vor Potenzmittel sowie fruchtbarkeitsfördernde Produkte. Wie bereits im Vorjahr gab es aber auch zahlreiche Sicherstellungen von Medikamenten zur Schmerztherapie, die auf illegale Weise erlangt und missbräuchlich als Drogen konsumiert werden. Diese synthetischen Opioide können in kleinsten zugeführten Mengen bereits tödlich sein, warnte das BK.

Kickl begrüßt vernetzte Arbeit

Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) begrüßte die vernetzte Arbeit der Behörden: “Dieses globale Phänomen erfordert einen Schulterschluss nationaler und internationaler Partner. Die Operation Pangea gibt uns dafür die notwendige Arbeitsgrundlage.” Der für den Zoll zuständige Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) warnte: “Im Sinne der eigenen Gesundheit sollte niemand Arzneimittel aus unbekannten oder zweifelhaften Quellen beziehen.”

Weltweit waren an der Operation 90 Länder mit 193 Organisationen beteiligt und von Interpol koordiniert. Es wurden 859 Verhaftungen in 116 Ländern durchgeführt und Pakete im Wert von 14 Millionen US-Dollar (12,18 Mio. Euro) sichergestellt. Weiters wurden 3.671 Webseiten geschlossen, auf denen illegale Arzneimittel angeboten worden sind.

(APA)

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