Beantragt hat das Werbeunternehmen Gewista zwar gleich mehr als 2.600 Standorte. Bewilligt werde aber nur, was verkehrs- und stadtbildverträglich sei, betonte Planungsstadtrat Rudolf Schicker. Außerdem müssten für jedes Leuchtplakat mindestens zehn traditionelle Plakatflächen verschwinden.
City Light Boards gehören in vielen Städten Europas bereits zum gewohnten Stadtbild. Sie finden sich vor allem an verkehrsreichen Straßen, wo sie auf einem rund 2,5 Meter hohen Standfuß quer zur Fahrtrichtung angebracht sind. Die Besonderheit: Die hinterleuchteten Plakatsujets im Format 3,60 mal 2,60 Metern wechseln mittels Rollmechanismus im Abstand von wenigen Sekunden. Der französische Decaux-Konzern, der über die JCDecaux Central Eastern Europe Holding zu 67 Prozent an der gemeindenahen Gewista beteiligt ist, betreibt solche Flächen derzeit in Paris, London, Madrid und Rom.
273 Standorte bereits bewilligt
Bei der Gewista hüllt man sich über das Projekt noch in Schweigen. Nur dass der Start für das Frühjahr geplant sei und man noch warten wolle, bis das ganze Projekt durch ist, gab eine Sprecherin bekannt. An mehr als 400 Bewilligungen glaubt man bei der Gewista jedenfalls nicht. Ähnliches betont Planungsstadtrat Schicker: Wir sind sehr sehr rigide bei der Genehmigung. Bisher seien 273 Standorte der seit Vorjahresbeginn in drei Wellen beantragten 2.616 bewilligt worden. Mehr als 900 habe man schon abgelehnt.
Klar ist, dass es das in Schutzzonen und den Weltkulturerbe-Zonen samt Pufferzone nicht geben wird, so der Stadtrat. Die Innere Stadt bleibe damit garantiert frei von City Light Boards. Auch an Flussufern wolle man den freien Blick in die Natur garantieren. Das Wiental sowie die Donau und der Donaukanal sollten daher grundsätzlich plakatfrei bleiben. Schicker räumte ein, dass ein als Gutachter eingesetzter Ziviltechniker von der Gewista bezahlt werde. Geprüft werde aber nach den Vorgaben der Stadt, betonte er.
Keine weiteren Infoscreens
Mutmaßungen, dass die Gewista gegenüber Konkurrenzunternehmen bevorzugt werde, wies Schicker zurück. Auch dass man Plakatflächen als Kompensation für die Übernahme der verlustträchtigen Wiener Gratis-Fahrradaktion freigebe, stimme nicht. Auch anderen Plakatunternehmen stehe das Ansuchen um Werbeflächen offen. Abschreckend wirke anscheinend aber der von Wien verlangte Abbau von zehn Flächen im Umfeld des jeweiligen Standorts. Konkret nannte Schicker die Heimatwerbung, die unter dieser Bedingung abgelehnt habe. Diese habe andererseits kürzlich den Zuschlag für die Werbeflächen auf den neuen Telekom-Telefonzellen bekommen.
Insgesamt will der Stadtrat restriktiv mit weiteren Außenwerbemöglichkeiten umgehen. Wünschen nach weiteren Groß-Infoscreens im öffentlichen Raum habe er bereits massiv entgegengehalten. Bei Werbung auf Baucontainern, vor allem aber bei Fassadentapeten auf Baugerüsten sollen künftig strengere Maßstäbe angelegt werden. Wie in anderen Städten soll großteils nur noch das dahinter stehende Objekt abgebildet werden. Beim Stephansdom werde dies bereits beim nächsten Sujet-Wechsel berücksichtigt, so Schicker.
Redaktion: Michael Grim
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