Den deutlich größeren Beitrag dazu leistet die SPÖ. Sie ist die erste Regierungspartei mit einem 50prozentigen Frauenquote in ihrem zehnköpfigen Team. Die ÖVP bringt es auf nur drei weibliche Regierungsmitglieder und somit ein Drittel der zehnköpfigen Mannschaft.
Die abtretende schwarz-orange Regierung hatte zuletzt mit 31,6 Prozent den bisher höchsten Frauenanteil – lag aber noch deutlich niedriger als die jetzige.
Ohne Staatssekretärinnen – die ja streng genommen keine Regierungsmitglieder sind – kommt die neue große Koalition auf eine Frauenquote von 35,7 Prozent. In der SPÖ-Riege finden sich drei Ministerinnen (bei sechs Ministerien und dem Bundeskanzleramt), bei der ÖVP sind nur zwei der sieben Minister weiblich. Die drei ihr zustehenden Staatssekretariate besetzte die SPÖ mit zwei Frauen, die ÖVP mit nur einer.
Neben der aus frauenpolitischer Sicht durchaus gut besetzten Regierung konnten die Frauen in dieser Legislaturperiode auch im Parlament punkten: Erstmals gibt es mit Barbara Prammer eine Nationalratspräsidentin, und auch die Grünen besetzten den Posten des ihnen zustehenden Dritten Präsidenten weiblich, mit Eva Glawischnig. Die ÖVP war auch hier weniger ambitioniert: Bei ihr kam auf Betreiben des ÖAAB keine Frau zum Zug, sondern Michael Spindelegger wurde Zweiter Präsident.
Besser Zeiten für die Frauen gab es freilich schon bei der Klubführung: Die fünf Klubobleute sind in dieser Periode ausnahmslos Männer.
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