Das zeigt die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der NEOS durch Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP). Dafür wurden knapp 300 Mio. Euro ausbezahlt.
Die Lehrer an den Pflichtschulen (v.a. Volksschulen, Neue Mittelschulen, Berufsschulen) kamen demnach auf knapp 2,2 Mio. Überstunden, jene an den Bundesschulen (v.a AHS, BMHS) auf 3,1 Mio. Stunden. Die Überstunden umfassen dabei sowohl Dauer- als auch Einzelmehrdienstleistungen (Supplierungen). Supplierungen fallen vor allem an, wenn ein anderer Lehrer kurzfristig ausfällt. Dauer-Mehrdienstleistungen werden etwa dann geleistet, wenn an der Schule dauerhaft sonst nicht ausreichend Fachlehrer zu finden sind. Nicht in den Zahlen enthalten sind unentgeltliche Supplierungen, die die Lehrer laut Dienstrecht in einem bestimmten Ausmaß leisten müssen.
Weniger Stunden, mehr Kosten
Interessantes Detail: Während die Zahl der bezahlten Überstunden gegenüber dem Schuljahr davor (5,4 Mio.) geringfügig gesunken ist, sind die Ausgaben dafür um rund 20 Prozent gestiegen. Die NEOS wollen nun in einer Folgeanfrage klären, wie das möglich ist.
Auch weitere überraschende Zahlen finden sich in der Anfragebeantwortung: So werden etwa im Pflichtschulbereich in Vorarlberg (365.000) in absoluten Zahlen fast gleich viele bezahlte Überstunden geleistet wie im ungleich größeren Wien (375.000).
NEOS orten alarmierenden Vorgang
NEOS-Landessprecherin Sabine Scheffknecht ortet einen alarmierenden Vorgang, dem aktiv begegnet werden muss. „Die Überstunden zeigen, dass schon jetzt keine Ersatzlehrer mehr verfügbar sind. Bei großen Krankheitswellen, wie beispielsweise zu Beginn des heurigen Jahres, sind Supplierstunden nur schwer bis gar nicht mehr möglich.
Kritik übt Scheffknecht auch an Landesrätin Schöbi-Fink: “Frau Landesrätin Schöbi-Fink vertraut auf dieselben Maßnahmen, die schon von der ehemaligen Landesrätin Mennel beworben wurden und keine Verbesserungen brachten. Ein Fahrplan für die nächsten Jahre fehlt komplett,“ kritisiert die NEOS-Abgeordnete. “Zudem will man von Seiten der Landesregierung, notwendige Lehrer aus anderen Bundesländern oder dem Ausland akquirieren. Ob diese auch tatsächlich zu uns kommen, steht in den Sternen”, bemerkt Scheffknecht und fordert eine Strategie in der Vorarlberger Bildungspolitik.
Scheffknecht ist überzeugt, dass es ohne ein vollumfassendes Ausbildungspaket an der pädagogische Hochschule in Feldkirch nicht gehen wird. Viele Studenten würden sich das Pendeln zwischen Innsbruck und Feldkirch nicht antun und gleich in Tirol studieren, kritisiert Scheffknecht. „Aus diesem Grund muss das Fächerangebot an der Pädagogischen Hochschule deutlich erweitert werden. Zusätzlich braucht es für Studenten, die nicht in Vorarlberg studieren, Anreize, um wieder ins Land zurück zu kommen,“ fordert die NEOS-Landessprecherin.
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