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320 Mio. Euro Schaden durch Verkehrsunfälle

Schwarzach - Verkehrsunfälle verursachen nicht nur menschliches Leid sondern auch enorme Kosten. Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass in Vorarlberg allein die Verkehrsunfälle im Vorjahr Schäden in Höhe von 320 Millionen Euro verursacht haben. Eine höhere Verkehrssicherheit trägt auch zur Budgetsanierung bei. Der VCÖ fordert unter anderem einkommensabhängige Strafen für Alkolenker und Raser.

29 Tote und 2.174 Verletzte war die Opferbilanz der Verkehrsunfälle im Vorjahr in Vorarlberg. “Neben unermesslichem menschlichen Leid verursachen Verkehrsunfälle auch enorm hohe Kosten”, betont VCÖ-Experte DI Martin Blum. Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass allein die Unfallkosten des Vorjahres in Vorarlberg rund 320 Millionen Euro betragen haben. Darin enthalten sind unter anderem Behandlungskosten, Sachschäden, Kosten für die Wirtschaft durch Arbeitskräfte-Ausfall und Krankenstände sowie die monetäre Bewertung des Leids, der Schmerzen und des Verlusts an Lebensqualität.

Die VCÖ-Untersuchung zeigt, dass im Bundesländer-Vergleich Niederösterreich mit 1,92 Milliarden Euro die höchsten Unfallkosten aufweist. Oberösterreich weist die zweithöchste Schadenssumme auf. Auffallend ist, dass im bevölkerungsreichsten Bundesland Wien die Unfallkosten mit 455 Millionen Euro nach dem Burgenland und Vorarlberg am drittniedrigsten sind.

“Mehr Verkehrssicherheit trägt wesentlich zur Budgetsanierung bei. Und gleichzeitig gibt es den größtmöglichen Zusatznutzen: Es werden Menschenleben gerettet und schwere Verletzungen vermieden. Ich denke, dass es den Österreicherinnen und Österreichern lieber ist, die Verkehrsstrafen für Raser, Alkolenker und Drängler zu erhöhen als beispielsweise die 13. Familienbeihilfe zu streichen”, betont VCÖ-Experte Blum.

Der VCÖ fordert einkommensabhängige Verkehrsstrafen für Alkolenker, Raser und Drängler nach dem Vorbild von Finnland und Dänemark. In Österreich ist zudem die Zahl der Verkehrskontrollen im internationalen Vergleich gering. Der VCÖ spricht sich dafür aus, dass die Gemeinden wieder das Recht zur Verkehrsüberwachung im Ortsgebiet erhalten. Die zusätzlichen Einnahmen sollen neben der Abdeckung der Unfallkosten auch für Maßnahmen, wie die Einführung von Discobussen, verwendet werden. Die Beispiele Wien und Schweiz zeigen, dass zudem ein dichtes Öffentliches Verkehrsnetz die Zahl der Verkehrsunfälle und damit die Unfallkosten deutlich verringert.

Erreicht Österreich bei der Verkehrssicherheit ein Niveau wie die Schweiz, dann gibt es hierzulande um rund 220 Verkehrstote weniger und 17.000 weniger Verletzte. Der VCÖ betont, dass dann die durch Verkehrsunfälle verursachten Schäden um 2 bis 2,5 Milliarden Euro pro Jahr sinken.

Übersicht: Volkswirtschaftliche Unfallkosten im Jahr 2009

Niederösterreich: 1.920 Millionen Euro
Oberösterreich: 1.370 Millionen Euro
Steiermark: 1.040 Millionen Euro
Salzburg: 655 Millionen Euro
Tirol: 530 Millionen Euro
Kärnten: 465 Millionen Euro
Wien: 455 Millionen Euro
Vorarlberg: 320 Millionen Euro
Burgenland: 245 Millionen Euro

Österreich:7.000 Millionen Euro

Quelle: bmvit, VCÖ 2010

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