AA

300.000 Euro in den Sand gesetzt

Feldkirch - Bereits 2004 wurde die heute 59-jährige Deutsche wegen Betrugs in Deutschland verurteilt. Damals ging es um eine Schadenssumme von 1,2 Millionen Mark. Dieses Mal wurde sie am Landesgericht Feldkirch nicht mehr zu einer Bewährungsstrafe, sondern zu drei Jahren Haft verurteilt.

An die 20 Anleger aus ganz Österreich fielen auf die Frau herein. 300.000 Euro beträgt der Schaden. Das Geld ist weg, die Geschädigten werden ihre Investitionen nie wieder sehen. Ein bunter Prospekt versprach sieben Prozent Rendite, weiters einen großzügigen Bonus. Abgesichert sei alles durch bankinterne Papiere, das Kapital bekämen die Anleger zu hundert Prozent zurück. Falls alle Stricke reißen, sei noch eine Versicherung beigezogen, um das Restrisiko auf Null zu senken – so die großspurigen Versprechungen.

Schwer durchschaubar

Firmenauflösungen, Neugründungen, Umschichtungen – das alles macht den Sachverhalt schwer durchschaubar. Klar dürfte aber sein, dass die einschlägig Vorbestrafte den Anlegern bewusst das Geld aus der Tasche gezogen hat. Private und Firmen wollten teilhaben an Erfolg und Reichtum. Sogar eine freiwillige Feuerwehr aus der Steiermark investierte 15.000 Euro. Eine luxuriöse Seniorenresidenz war dort geplant. Sowohl das steirische Projekt als auch ein riesiges Bauvorhaben in Brandenburg blieben Fantasiegebilde.

Dumm gestellt

Vor Gericht stellte sich die Frau dumm und schob alles auf ihre Geschäftspartner. „Von all den Dingen, von denen Sie angeblich nichts gewusst haben, gibt es ausreichend Korrespondenz auf Ihrem Laptop“, klärt Richter Michael Ortner die Angeklagte auf. „Sie stellen sich hier als Opfer dar“, ärgert sich der Vorsitzende. Milderungsgründe gibt es bei der Strafzumessung kaum. Erschwerend wirkt sich die Vorstrafe und die enorme Schadenssumme aus. Die drei Jahre Haft will die Frau im Wege einer Berufung bekämpfen.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Feldkirch
  • 300.000 Euro in den Sand gesetzt