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30 Prozent weniger Bundesheer

Das Bundesheer will bis 2012 schlagkräftiger sein und gleichzeitig um 30 Prozent schrumpfen. In Vorarlberg dürfte die Umstellung 45 Personen betreffen. Neues Bundesheer[.pdf - 120KB]

Seit 1. September ist das neue Streitkräftekommando des Österreichischen Bundesheers von Graz aus tätig. Es gilt ein großes Ziel zu erreichen: Schlagfertiger will man werden – bei gleichzeitiger Halbierung des Heeres auf 55.000 Soldaten. Bis 2012 soll dann ein Verhältnis zwischen Truppe und Verwaltung von 1:1 geschafft werden. Das hat auch für Vorarlberg Auswirkungen.

Etwa 45 Personen

„Wir werden um 30 Prozent schlanker”, sagt der Vorarlberger Landesmilitärkommandant Gottfried Schröckenfuchs. Im Militärkommando wird per Juli 2007 eine Führungsebene aufgelassen, auch der ABC-Abwehrzug verlässt Vorarlberg. „Im Gegenzug gewinnen wir aber einen aktiven Pionierzug, der im Bereich Katastrophenschutz wichtig ist”, sieht Schröckenfuchs Vor- und Nachteile.

Vor allem wird die systemerhaltende Stabskompanie gestrafft. Derzeit gibt es dort 56 Arbeitsplätze, künftig sollen es 17 sein. „Das ist schon ein gewaltiger Aderlass. Insgesamt sind für Vorarlberg noch keine Zahlen bekannt. Die derzeit etwa 150 Stellen werden aber generell um 30 Prozent reduziert”, so der Militärkommandant. Im Gegenzug wird das unter Tiroler Kommando stehende „Jägerbataillon 23″ nach Angaben des Bundesheers aufgestockt – auch im Sinne des Katastrophenschutzes. Weiters betonte Schröckenfuchs die Wichtigkeit der Miliz.

Niemand wird entlassen

„Wichtig ist, dass niemand entlassen wird. Wir werden bis 2012 die natürliche Fluktuation nutzen und Stellen nicht nachbesetzen”, heißt es beim Militärkommando.

Auch über 30 Prozent der Liegenschaften werden veräußert – oder sind bereits verkauft worden. In Vorarlberg trifft das auf die Rhombergkaserne zu, auch die Galinakaserne wurde bereits zu einem Drittel veräußert, der Rest steht aktuell zum Verkauf. Auch der Übungsplatz Frastanz wurde an die Gemeinde veräußert. „Und wir werden einige Verträge von gepachteten Übungsflächen auslaufen lassen”, so Schröckenfuchs.

Das Ziel der Reform ist, mindestens 10.000 Soldaten ständig für Aufgaben im Inland zur Verfügung zu haben. Auch soll mehr Geld in Ausrüstung, Infrastruktur und modernes Gerät investiert werden. „Die Luftstreitkräfte werden mit dem Black Hawk und den Eurofightern zu den modernsten weltweit gehören”, so Gottfried Schröckenfuchs.

Am Montag jedenfalls schafften es Generalleutnant Günter Höfler und Generalleutnant Othmar Commenda in ihrem Heeres-Hubschrauber „Agusta Bell 212″ nicht nach Vorarlberg. Wetterbedingt gab es an der Bielerhöhe kein Weiterkommen mehr. „So erfährt der neue Kommandant der Streitkräfte am eigenen Leib, wie wichtig es ist, dass Vorarlberg die Sonderstellung hat, im Katastrophenfall Hubschrauber vorsorglich anfordern zu können”, so Schröckenfuchs.

Die Generalleutnants kamen übrigens doch noch nach Bregenz – sie mussten ins Auto umsteigen.

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