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3.000 Sportler landeten in Vorarlberg im vergangenen Winter im Spital

Vorarlbergs Rettungskräfte mussten in der vergangenen Saison weit weniger oft ausrücken.
Vorarlbergs Rettungskräfte mussten in der vergangenen Saison weit weniger oft ausrücken. ©VOL.AT/Philipp Steurer
Die Zahl der Unfälle ging auf Vorarlbergs Pisten deutlich zurück. Dafür waren vor allem die Pistenverhältnisse verantwortlich.
Rund 5000 Winterunfälle erwartet

Auf Vorarlbergs Pisten haben sich in der abgelaufenen Saison 2011/12 rund 3.000 Unfälle mit nachfolgender Spitalsbehandlung ereignet. 42 Prozent davon entfielen auf Gäste aus dem Ausland, von denen wiederum ein Drittel bereits am ersten Urlaubstag im Krankenhaus landete. Das geht aus einer großangelegten Studie des Landes Vorarlberg, der Initiative Sichere Gemeinden und des Kuratoriums für Verkehrssicherheit hervor, die am Mittwoch präsentiert wurde. Eine entsprechende Kampagne zur Bewusstseinsbildung soll dazu beitragen, die Zahl der Ski- und Snowboardunfälle im nächsten Winter weiter zu verringern.

Unfälle: Schnee und Wetterverhältnisse für Rückgang verantwortlich

Gegenüber der Saison 2010/11 mit geschätzten 4.000 Unfällen ging die Zahl der Wintersportler, die im vergangenen Winter im Krankenhaus behandelt werden mussten, deutlich zurück. Der Leiter der Unfallchirurgie am LKH Feldkirch, Karl Benedetto, führte diesen Rückgang auf “den extrem vielen Schnee” sowie auf die teils außerordentlichen Wetterverhältnisse zurück. Häufigste Verletzungen bei Skifahrern waren Knie-Blessuren (20 Prozent), bei Snowboardern Brüche des Unterarms oder des Handgelenks (18 Prozent).

Franz Rein von der Initiative Sichere Gemeinden unterstrich, dass 70 Prozent der Unfälle durch “Eigenfehler” zustande kamen, lediglich sieben Prozent waren auf Kollisionen zurückzuführen. Es seien 0,6 Unfälle pro 1.000 Skitage zu verzeichnen gewesen, in den 1970er Jahren sei dieser Wert noch bei sieben bis acht Unfällen gelegen. Wer sich über das ganze Jahr hinweg fit halte, könne schon auf diese Weise das Unfallrisiko stark verringern, sagte Rein.

Maßnahmen für sicheres Pistenvergnügen sollen intensiviert werden

Sportlandesrat Siegi Stemer (V) sowie Benedetto verwiesen auf die hohe Helmtragequote auf Vorarlbergs Pisten. 80 Prozent der erwachsenen Unfallopfer trugen einen Skihelm, bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren lag die Quote bei 98 Prozent. “Wir haben in diesem Bereich mit Bewusstseinsbildung sehr viel erreicht”, betonte Stemer angesichts der Tatsache, dass es in Vorarlberg keine gesetzliche Verpflichtung zum Tragen eines Skihelms für Kinder gibt. Man wolle auch in Zukunft auf die Eigenverantwortung bauen, unterstrich der Landesrat.

Mithilfe eines ausgebauten Informationsprogramms soll ab Herbst weiter Bewusstsein für sicheres Pistenvergnügen geschaffen werden. Rein bezog sich speziell auf die Gäste, die nach langer Anreise am Vortag bereits am ersten Skitag verunfallen. Man werde mit dem Tourismus Gespräche führen, möglicherweise könne man in den Unterkünften auf die entsprechende Gefahr aufmerksam machen, so Rein.

Zur Erstellung der Studie wurden an den LKH Bludenz, Bregenz, Feldkirch und Hohenems sowie im Spital in Dornbirn zwischen 15. Dezember und 15. April mit 2.071 Patienten Interviews geführt. Dabei mussten die Wintersportler insgesamt 50 Fragen zum Unfallhergang, den äußeren Umständen, der verwendeten Schutzausrüstung, etc. beantworten

(APA)

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