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2900 Tostner für Apotheke

2900 Unterschriften übergaben Walter Fontana (l.) und Christian Fiel an Jürgen Rehak (M.).
2900 Unterschriften übergaben Walter Fontana (l.) und Christian Fiel an Jürgen Rehak (M.). ©privat
Starker Zuspruch bei Unterschriftenaktion. Novellierung des Gesetzes schmälert Hoffnung.

Feldkirch. (VN-gms) Es ist eine stolze Zahl. 2900 Personen, überwiegend aus Tosters, haben sich in einer Unterschriftenaktion der Bürgerbewegung „Apotheke für Tosters“ für das Ansuchen der Apothekerin Ingrid Heller ausgesprochen, eine Apotheke im Stadtteil zu eröffnen. Bei knapp 6000 Einwohnern in Tosters eine stolze Zahl. Vergangene Woche wurden die Unterschriften von Walter Fontana vom Krankenpflegeverein sowie Christian Fiel, dem Sprecher der Bürgerbewegung, an den Vorarlberger Apothekerkammerpräsidenten Jürgen Rehak übergeben.

Verständnis für Wunsch

Der zeigte auch viel Verständnis: „Der Wunsch aus Tosters nach einer Apotheke ist nachvollziehbar.“ Im Auftrag der Bezirkshauptmannschaft Feldkirch erstellt die Apothekerkammer derzeit ein Gutachten. Allerdings macht das ein unabhängiger Experte, wie Rehak betont. „Wir halten uns da raus.“ Und es gibt auch schlechte Nachrichten. Denn heute, Donnerstag, wird eine Gesetzesänderung im Nationalrat beschlossen, die eine Reparatur am alten Apothekengesetz vornimmt. Dort befand sich eine Klausel, dass pro Apotheke im städtischen Gebiet 5500 Kunden vorhanden sein müssen. Da Feldkirch in der Innenstadt zwei Apotheken besitzt, wurden hier die Tostner zugeschlagen. Und der Wunsch nach einer Apotheke in Tosters bereits 2005 abgelehnt. Diesen Passus hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) im Juni aufgehoben. Der Nationalrat ändert ihn heute so ab, dass bei Bedarf der Richtwert unterschritten werden darf. Eine Bedarfsprüfung wird es aber weiter geben. „Es ist der politische Wille, dass es keine Niederlassungsfreiheit gibt“, hielt Rehak fest.

Nofels vor Tosters

Das ist ein Riesenproblem für Tosters. Denn in Nofels läuft bereits länger ein Verfahren. Das ist vorgereiht. „Sollte Nofels eine Apotheke bekommen, wird der Bedarf für Tosters nur sehr schwer nachzuweisen sein“, erklärt Nationalrat Gerald Loacker. Er ist Gesundheitssprecher der Neos und mit dem Fall gut vertraut. Die Oppositionspartei hätte auch eine Idee. „Wir möchten Apotheken erlauben, im Stadtgebiet eine Filialapotheke zu eröffnen“, sagt Loacker. Einen entsprechenden Antrag wird er heute in der Plenarsitzung des Nationalrates einbringen.

Die Initiatoren hoffen nun auf die Kraft der 2900 Stimmen. „Eine Anzahl, die kaum übergangen oder negiert werden kann“, wie es im Begleitschreiben an den obersten Apotheker im Land heißt.

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