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2004: Das Jahr der Flugunglücke

2004 stürzten in Vorarlberg so viele Helikopter und Flugzeuge ab, wie noch nie. Experten betonen, 98 Prozent der Unfälle seien auf den "Faktor Mensch" zurückzuführen.Flugunfallbericht Schoppernau

Genau ein Jahr ist es her, dass der Vorarlberger Hubschrauber des Innenministeriums, die „Libelle“, am Zürser Seekopf abstürzte. Mit Glück überlebten Pilot Jürgen Albrecht und Flugretter Christoph Felder. Der Absturz war der erste von insgesamt fünf großen Flugunfällen – 2004 kamen bei solchen Zwischenfällen zwei Menschen ums Leben. Bisher ist die Unfallursache nur in einem Fall klar.

Untersuchung dauert an

„Untersuchungen von Flugunfällen dauern eine Zeit, normalerweise bis zu zwei Jahre“, erklärt Ing. Martin Veit von der Wiener Flugunfall-Untersuchungsstelle auf „VN“-Anfrage. So befinden sich die Trümmer der abgestürzten „Libelle“ noch immer in einem Hangar in Wien. „Derzeit laufen Spezialuntersuchungen des Heckrotors, bisher ist die Unfallursache noch nicht geklärt“, sagt Untersuchungsleiter Veit. Pilot Jürgen Albrecht ist bereits längst wieder in der Luft, fliegt mit einer baugleichen Maschine. „Das schlimmste ist für einen Piloten, wenn die Unfallursache noch nicht restlos geklärt ist und nicht klar ist, was verantwortlich war“, sagt Gendarmerie-Chefpilot Werner Geiger.

Der Leiter der Flugeinsatzstelle Hohenems hat es ohnedies noch nicht erlebt, dass es innert eines Jahres derart viele Flugunfälle im Land gegeben hat: „Das war wirklich extrem.“ Die Untersuchung des Absturzes einer Piper im Bregenzerwald wurde bereits abgeschlossen, da alle Zeichen in Richtung Pilotenfehler deuteten.

„Überhaupt sind 98 Prozent aller Flugunfälle auf den ‚Faktor Mensch‘ zurückzuführen“, bestätigt auch der erfahrene Ländle-Pilot Hans Bösch.

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