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200 Jahre Blumenegg bei Österreich

1804 erwarb Österreich die Reichsherrschaft Blumenegg und die Reichspropstei St. Gerold, die das Große Walsertal und die Walgaudörfer Bludesch, Thüringen und Ludesch umfassten.

Damit war das Land Vorarlberg endlich in sich geschlossen. Dieses Jubiläum wollen die Blumenegg-Gemeinden gebührend feiern. Zum Auftakt wird am Freitag, 21. Mai eine Ausstellung des Vorarlberger Landesarchivs in der Villa Falkenhorst in Thüringen eröffnet. Historische Vorträge und ein großer Festakt am Samstag, 26. Juni schließen sich an.

Wer vor gut 200 Jahren von Bludenz rechts der Ill nach Feldkirch fuhr, durchquerte zwischen Ludesch und Bludesch fremdes Staatsgebiet, die Reichsherrschaft Blumenegg, die seinerzeit zum Stift Weingarten gehörte, bis die Klosterstaaten 1802 im Zuge der napoleonischen Neuordnung Europas aufgehoben wurden, um damit Fürstenhäuser zu entschädigen, die links des Rheins Gebiete abtreten mussten. So kam das Haus Oranien-Nassau in Besitz Blumeneggs und der kleinen Reichspropstei St. Gerold, die vormals zum Stift Einsiedeln gehört hatte. Der neue Landesherr, Erbprinz Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau, der im hessischen Fulda residierte und wenige Jahre später zum König der Niederlande gekrönt wurde, verkaufte diese abgelegenen Gebiete schließlich an Österreich, das sie am 7. November 1804 mit einer aufwendigen Huldigungsfeier bei der St. Annakirche in Thüringen offiziell in Besitz nahm – durchaus zur Freude ihrer Bevölkerung.

Die von dem Historiker Manfred Tschaikner gestaltete Ausstellung zum Auftakt des 200-Jahre-Jubiläums stellt die untergegangene Reichsherrschaft Blumenegg vor und schildert ihren Übergang an Österreich. Sie wird vom 21. Mai bis 1. Oktober in der Villa Falkenhorst in Thüringen und vom 16. Oktober bis 12. November im Landhaus in Bregenz gezeigt.

Begleitend zur Ausstellung laden die Blumenegger gemeinsam mit dem Geschichtsverein Region Bludenz zu historischen Vorträgen in die Villa Falkenhorst ein. Bei der Ausstellungseröffnung gibt Landesarchivar Alois Niederstätter einen Überblick über die Geschichte der reichsfreien Herrschaft Blumenegg. Am Donnerstag, 27. Mai wird Wolfgang Scheffknecht der Frage nachgehen, was es für Blumenegg, St. Gerold, Hohenems und Lustenau bedeutete, “reichsfreie” Territorien zu sein. Am Donnerstag, 24. Juni schließlich wird Hans-Ulrich Rudolf die Beziehungen zwischen dem Reichsstift Weingarten und Blumenegg beleuchten, vornehmlich in kultureller Hinsicht.

Am Samstag, 26. Juni werden die Blumenegger ihre 200-jährige Zugehörigkeit zu Österreich mit einem großen Fest im ehemaligen Hauptort Thüringen feiern. Die Vorbereitungen zu diesem Großereignis laufen auf Hochtouren. Als Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten wird der Geschichtsverein Region Bludenz am 7. November, also genau am Jahrestag der Huldigung, eine Schrift mit den Vorträgen und anderen Aufsätzen zur Geschichte von Blumenegg präsentieren.

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