Vor 20 Jahren formierten sich aus verschiedenen sozialpsychiatrischen Initiativen und Einrichtungen heraus die Psychosozialen Gesundheitsdienste Vorarlberg. Am heutigen Freitag feiert die Einrichtung, die seit rund einem Jahr “pro mente Vorarlberg” heißt, ihr 20-jähriges Bestehen - mit einem Fachsymposium und einem Fest am Abend beides in der Kulturbühne AMBACH.
Auch die Seele kann krank werden: Grübeln, Interesselosigkeit, zunehmende Erschöpfung, Ängste, Weinen ohne Grund, denken, dass alles sinnlos ist, Rückzug von allem – es gibt viele Anzeichen für eine seelische Erkrankung. Auch eine übergroße Belastung, z.B. die Diagnose einer lebensbedrohlichen Erkrankung oder der Verlust einer geliebten Person kann eine seelische Krise auslösen. Depressionen, Panikattacken, burn out, Zwangserkrankungen, Schizophrenien. Seelische Erkrankungen sind weit verbreitet.Jeder vierte ist im Laufe seines Lebens damit konfrontiert. Viele Menschen haben Angst, darüber zu reden, dass es ihnen schlecht geht”, meint Dr. Elmar Weiskopf, fachlicher Geschäftsführer von pro mente Vorarlberg.
Stiefkind Psyche bei pro mente Vorarlberg im Vordergrund
Die Psyche sei immer noch ein Stiefkind, so der Facharzt für Psychiatrie und betont, dass es keine Schande sei, psychisch krank zu sein. Damit Heilung möglich ist, sei der erste Schritt: Mut zum Eingeständnis einer seelischen Erkrankung. Der zweite: Hoffnung auf Linderung. Es gibt heutzutage eine Vielzahl an Therapiemöglichkeiten mit großen Chancen auf langfristige Besserung, betont er.
Dass es heute in Vorarlberg ein dichtes therapeutisches und an den Bedürfnissen der Menschen orientiertes Netz gibt, ist das Ergebnis einer langjährigen Entwicklung. Ein Ringen, auch gemeinsam mit dem Land Vorarlberg, um verbesserte Strukturen und die Erkenntnis, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen über einen längeren Zeitraum ein breites Spektrum an therapeutischen Angeboten benötigen, führten zu pro mente Vorarlberg, zur gemeinsamen Kooperation der sozialpsychiatrischen Praxisgruppen in Bregenz, Dornbirn und Feldkirch und anschließenden Gründung der PGD Psychosoziale Gesundheitsdienste GmbH.
pro mente: Wichtiger Pfeiler in der ambulanten Betreuung
In den vergangenen 20 Jahren hat pro mente Vorarlberg die sozialpsychiatrische Landschaft wesentlich mitgeprägt. Rund 15.000 Menschen haben sich in diesem Zeitraum an die Einrichtung gewandt. Neben den Beratungsstellen, die Menschen mit seelischen Erkrankungen und auch ihre Angehörigen begleiten, gibt es breite therapeutische Unterstützung: In Tageszentren finden regelmäßig Angebote statt, die es ermöglichen, wieder am Gemeinschaftsleben teilzunehmen und in Gruppen Menschen mit ähnlichen Erfahrungen zu begegnen.
In Wohngemeinschaften finden Betroffene individuelle Hilfestellung im Alltag, in den Werkstätten können sie ihre Fähigkeiten erproben, Neues lernen und sich auf den Wiedereinstieg in den Beruf vorbereiten. Neu dazugekommen ist vor rund drei Jahren die Beratungsstelle Jugend.. Zentrales Ziel der Arbeit von pro mente Vorarlberg ist es, Betroffene in ihrem Bestreben nach mehr Selbstverantwortung zu unterstützen. Sie dort abzuholen, wo sie stehen, ihnen die Türen zu öffnen, sie ein Zeit lang zu begleiten, sie zu ermutigen und zu befähigen, wieder auf eigenen Füßen zu stehen. Das erfordert neben Professionalität und der Bereitschaft, sich auf die KlientInnen einzulassen, vor allem auch eine Auseinandersetzung mit sich selbst, betont Weiskopf.
Hilfe, Unterstützung und Information bei pro mente Vorarlberg
Finanziert wird das therapeutische Angebot von pro mente zum großen Teil vom Land Vorarlberg und im Bereich berufliche Rehabilitation vom Bundessozialamt. Im Team der pro mente Vorarlberg sind Fachkräfte aus den Bereichen Sozialarbeit, psych.Gesundheits- und Krankenpflege, Ergo- und Kreativtherapie, Psychiatrie, Psychologie, Psychotherapie und Bewegungsanalyse. Gearbeitet wird berufsübergreifend und vernetzt.
Alle näheren Informationen finden Sie unter pro mente Vorarlberg: www.promente-v.at
Beratungsstelle Bregenz: T 05574/45167, E-Mail: beratungsstelle.bregenz@promente-v.at;
Beratungsstelle Dornbirn: T 05572/20110, E-Mail: beratungsstelle.dornbirn@promente-v.at;
Beratungsstelle Feldkirch: T 05522/79515, E-Mail: beratungsstelle.feldkirch@promente-v.at;
Beratungsstelle Jugend: T 05572/212 74, E-Mail: jugend@promente-v.at
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.